Aber zum Aufbau einer elektronischen Patientenakte gehört doch sicher mehr?
Ja, dazu sind neben technischen noch viele andere Probleme zu lösen. Unsere nächsten Schritte dahin umfassen den Ausbau der medizinischen Dokumentation mit Systemen zur Unterstützung der Befundung in Sonografie und Endoskopie. Hierbei kann der Arzt seinen Befund quasi im Multiple-Choice-Verfahren zusammenklicken und bei Bedarf mit Freitext ergänzen. Als Resultat erhält er den fertigen Befundbericht inklusive der elektronisch gespeicherten Bilder. Damit diese Daten dann jeder Abteilung im Krankenhaus zur Verfügung stehen, müssen die Befundungssysteme über Schnittstellen an das Krankhaus-Informationssystem (KIS) angebunden sein.
Wie ist es im Gesundheitsbereich dabei um übergreifende Schnittstellen-Standards bestellt?
Als Standard zum Datenaustausch verschiedener Subsysteme hat sich mittlerweile HL7 etabliert. Er wird gleichermaßen für den Austausch administrativer und medizinischer Daten genutzt. Daneben existiert mit DICOM ein anerkannter Standard zur Übertragung von Bilddaten.
Wird auch über die Vernetzung von externen Praxen mit der Klinik nachgedacht?
Ja, natürlich gewinnt die Vernetzung aller an der Patientenbehandlung beteiligten Einrichtungen zunehmend an Bedeutung. Die Diskussion um Telematik im Gesundheitswesen und die integrierte Versorgung ist derzeit ja in aller Munde. Sinnvoll ist in jedem Fall, die unmittelbar am Behandlungsprozess beteiligten externen Stellen mit einzubinden. Ein Beispiel dafür sind Belegärzte, die dadurch online ihre OPs planen und die Bettenbelegung einsehen könnten.