Laut einer Studie von Ardour Consulting fehlt es in jedem zweiten Unternehmen an klaren Verfahren zur Auswahl der IT-Investitionen. Vielfach bestehen nicht einmal verbindliche Methoden, um Auswahlentscheidungen für IT-Projekte zu treffen.
Viele Unternehmen blicken bei ihren IT-Investitionen ausschließlich auf den abgegrenzten Einzelfall und lassen dessen mögliche Auswirkungen auf die weiteren Projektvorhaben außer Acht. Ebenso finden sich fundierte, einheitliche Verfahren zur Auswahl von IT-Projekten nach einer Studie der Ardour Consulting (www.ardour.de) gerade einmal bei jedem zweiten Anwender. Noch seltener wird geprüft, ob geplante IT-Vorhaben in ihrem Nutzen möglicherweise negative Wirkungen auf andere Projekte haben.
»Ich bin verwundert, dass vielfach nicht einmal verbindliche Methoden bestehen, um Auswahlentscheidungen für IT-Projekte zu treffen«, erläutert Ardour-Geschäftsführer Michael Maicher. Solche Verfahren, in denen beispielsweise nach klaren Bewertungskriterien der zu erwartende Nutzen von Investitionen ermittelt wird, werden in voller Konsequenz lediglich von jedem sechsten Unternehmen eingesetzt. Ein weiteres Drittel nutzt solche Methoden wenigstens teilweise, alle anderen sind weit von einheitlich-systematischen Vorgehensweisen entfernt.
Dies trägt möglicherweise wesentlich dazu bei, dass IT-Projekte in der Praxis häufig scheitern, weil sich der Nutzen nicht eindeutig ermitteln lässt. Zu dieser kritischen Selbsterkenntnis kommt fast jeder zweite befragte IT-Manager. Lediglich ein knappes Drittel gibt zu Protokoll, dass wegen unzureichender Nutzenperspektiven eine IT-Maßnahme vorzeitig beendet wird und die Investitionen abgeschrieben werden müssen.
Etwas besser sieht es bei der Frage aus, ob Projekte häufiger deshalb nicht den vollständigen Nutzen generieren können, weil die Change-Prozesse – beispielsweise notwendige organisatorische Veränderungen als Konsequenz einer IT-Investition – nicht verantwortlich definiert sind. Hier geben 44 Prozent an, dass die Quote solcher Projekte mit eingeschränkten Ergebnissen unter 10 Prozent liegt. In jedem fünften Fall sind davon jedoch ein Drittel der IT-Maßnahmen betroffen. Noch ungünstiger ist die Situation in jedem zehnten Unternehmen, wo in der Regel mehr als ein Drittel der Projekte darunter leiden, dass die Verantwortlichkeiten für notwendige Veränderungen nicht geklärt werden.