Managed-Services-Anbieter IPsoft

IT-Offshoring in der Kritik

18. März 2013, 19:38 Uhr | Folker Lück
IPsoft-Geschäftsführer Rudolf Kergaßner: »Manuelle Tätigkeiten sind immer mit einer erhöhten Fehlerrate verbunden« (Foto: IPsoft)

In Zeiten neuer IT-Lösungen ist eine Offshoring-Strategie völlig überflüssig und ein Auslaufmodell, sagt der Managed-Services-Anbieter IPsoft.

Unternehmen, die sich für das IT-Offshoring und die Auslagerung von IT-Aufgaben in Niedriglohnländer entscheiden, versprechen sich davon in erster Linie Kostenvorteile. Das hat sich inzwischen vielfach als Trugschluss erwiesen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Unternehmen haben in der Regel die Koordinationskosten deutlich unterschätzt, allein schon aufgrund sprachlicher und kultureller Barrieren. Auch Zeitverschiebungen haben zu Kommunikationsproblemen beigetragen. Im Endeffekt kam es sogar zu Kostensteigerungen, vor allem durch einen erhöhten Administrations- und Kommunikationsaufwand. Auch der scheinbare Preisvorteil durch extrem niedrige Stundenlöhne und geringe Arbeitspltzkosten schwindet nach Einschätzung von IPsoft zunehmend.

Ein weiterer Aspekt, der einige Unternehmen veranlasst hat, Offshoring-Services zu nutzen und IT-Teilbereiche zu verlagern, ist der Fachkräftemangel in Deutschland. Rudolf Kergaßner, Managing Director von IPsoft Deutschland in Frankfurt, meint dazu: »Weder der viel zitierte IT-Fachkräftemangel noch Kosteneinsparungen sind heute noch ein Argument für Offshoring. Hier gibt es inzwischen zielführendere Alternativen. Durch die Nutzung neuer IT-Lösungen lassen sich gerade die einfachen Routinetätigkeiten, die durch Offshoring erledigt werden, automatisiert durchführen. Zum einen wird dadurch das vorhandene IT-Personal entscheidend entlastet und der Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern reduziert und zum anderen auch die Auslagerung von IT-Bereichen in Niedriglohn- oder Schwellenländer überflüssig«.

Nach wie vor wenden aus Sicht von IPsoft heute IT-Mitarbeiter einen Großteil ihrer Zeit für das reine Management von Applikationen, Systemen und Tools auf. Solche Routinetätigkeiten machen rund 60 Prozent der gesamten IT-Aufgaben aus. Mit aktuellen IT-Lösungen, die auf Expertensystemen und selbstlernenden Technologien basieren, ist es inzwischen aber möglich, eine Vielzahl dieser Prozesse zu unterstützen und einen Großteil der Aufgaben automatisiert zu erledigen.

Kergaßner erläutert: »Ein zentraler Vorteil von hochgradig automatisierten Systemen ist zudem die hohe Prozessqualität mit einer Fehlerquote nahe Null – eine Qualität, die im Übrigen IT-Offshoring-Anbieter auch bei hohem Personaleinsatz nicht bieten können, da manuelle Tätigkeiten immer mit einer erhöhten Fehlerrate verbunden sind«.


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