»IT-Sicherheit ist kein reines Microsoft-Thema«

10. Februar 2005, 0:00 Uhr |

»IT-Sicherheit ist kein reines Microsoft-Thema«. Mehr Manpower, Veranstaltungen und Verlautbarungen: Das Thema IT-Sicherheit spielt bei Microsoft eine immer größere Rolle. Der neue Chief Security Advisor Thomas Obert erläutert im Gespräch mit CRN-Mitarbeiterin Annette Stadler die Pläne des Konzerns und wie Händler davon profitieren können.

»IT-Sicherheit ist kein reines Microsoft-Thema«

CRN: Sie sind seit 1. Dezember Chief Security Advisor bei Microsoft. In dieser Funktion verantworten Sie die IT-Sicherheitsstrategie des Unternehmens für den deutschen Markt. Wie war diese Aufgabe zuvor geregelt?

Obert: Zuvor war dieser Bereich eine reine One-Man-Show, die sich auf strategische Aufgaben beschränkt hat. Dadurch konnte das Unternehmen nicht alle Zielgruppen direkt ansprechen, jedoch war dies in der Vergangenheit auch nicht erforderlich.

CRN: Was wird sich durch Ihre Besetzung im Sicherheitsbereich ändern?

Obert: Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, das Thema Sicherheit in die Breite zu tragen. Hierzu verfüge ich über ein achtköpfiges Core Team, das rund 50 Mitarbeiter ergänzen, die in verschiedenen Bereichen wie im Consulting ebenfalls mit dem Sicherheitsthema vertraut sind.

CRN: Worin sehen Sie dabei die größte Herausforderung?

Obert: Technologisch hat sich bereits vieles verbessert, etwa die Anzahl und Regelmäßigkeit der Sicherheitsupdates. Jedoch setzen die Anwender die Tools, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht immer ein. Beispielsweise gibt es auf der Internetseite von Microsoft eine schrittweise Anleitung, wie Anwender ihren PC sicher schützen können, die aber viele gar nicht kennen. Deshalb ist es wichtig, ein Bewusstsein für das Thema Sicherheit zu schaffen.

CRN: Das hört sich in erster Linie nach viel Öffentlichkeitsarbeit an.

Obert: Ja, das ist es, da das Thema technologisch schon recht weit entwickelt ist. Trotzdem werden wir auch weitere Entwicklungen vorantreiben.

CRN: Welche Maßnahmen ergreifen Sie konkret?

Obert: Unter anderem initiierten wir am 31. Januar gemeinsam mit Partnern und Politikern das Sicherheitsprogramm »Deutschland sicher ins Netz«. Dies soll Privatanwendern, kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Pädagogen und Familien IT-Sicherheit als allgemeines und nicht allein Microsoft bezogenes Thema nahe bringen. Dabei geben wir sieben Handlungsversprechen ab, deren Einhaltung wir öffentlich kontrollieren werden.

CRN: Spielen in diesem Programm auch die Händler eine Rolle?

Obert: Die Händler sind sehr wichtig, da sie die Schnittstelle zu den Anwendern darstellen. Sie könnten beispielsweise Sicherheits-CDs, die wir erstellen, an die Kunden weitergeben.

CRN: Ergeben sich aus diesen Aufgaben auch neue Geschäftsmodelle für Ihre Partner?

Obert: Unser primäres Ziel ist es nicht, deren Umsatz zu steigern, jedoch gibt es Ideen, die diese Möglichkeit beinhalten. So können Händler PCs mit Hilfe der Sicherheits-CD bereits vorkonfigurieren, eine Art Sicherheitssiegel erstellen und PKI-Projekte unterstützen.

CRN: Microsoft ist ein sehr erfolgreiches und profitables Unternehmen, das sicherlich auch den Sicherheitssektor als neue Umsatzquelle nutzen will. Welche Ambitionen haben Sie konkret?

Obert: Bei unserer Sicherheitsstrategie geht es darum, dem Kunden die Angelegenheit so einfach wie möglich zu machen und Vertrauen zu schaffen. Vertrauen ist die Grundlage für eine langfristige, erfolgreiche Geschäftsbeziehung mit unseren Kunden.

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