Itanium gewinnt, RISC schrumpft

13. Juli 2006, 0:00 Uhr |
Itanium-basierende Primequest-Server von Fujitsu-Siemens werden meist für Hochverfügbarkeitsanwendungen genutzt. Foto: Fujitsu-Siemens

Itanium gewinnt, RISC schrumpft. Totgesagte leben länger: So richtig glaubte schon keiner mehr daran, doch nun wächst der Markt für Itanium-Rechner, während der für die übrigen Unix-Systeme zu schrumpfen beginnt. Zudem gewinnen x86-Server gegenüber der Unix-Konkurrenz weiter Boden.

Itanium gewinnt, RISC schrumpft

Itanium kommt aus den Startlöchern
Wenn auch der RISC-Markt schrumpft (siehe Kasten), Itanium wächst. Die Anstrengungen von HP und Intel scheinen also langsam Früchte zu tragen, obwohl die Basis für den Itanium noch immer schmal ist. Immerhin bieten einige Hersteller wie Fujitsu-Siemens, Unisys, IBM, SGI oder Bull Itanium-Systeme an.
Fujitsu-Siemens verwendet die Primequest-Lösungen für Hochverfügbarkeitsanwendungen. Unisys verkauft seine Itanium-Plattform ES7000, einen Server für maximal 32 Prozessor-Sockets und damit bei Dual-Core 64 Prozessoren hauptsächlich an Banken und Telekommunikationsunternehmen. SGI steht derzeit finanziell schlecht da, präsentierte aber dennoch mit den Linux-Blades Altix 450 und Altix 4700 neue Dualcore-Itanium-Systeme.
Den Löwenanteil am Itanium-Markt, rund 80 Prozent, hat HP jedoch derzeit für sich. Stolz verweist der Hersteller auf Kunden aus der Automotive-Industrie (BMW, Daimler-Chrysler, Porsche) oder der Filmbranche: Das Digitalfilm-Studio Dreamworks produziert seine Streifen auf HP-Equipment.
Wie vorgesehen wird der Itanium in einigen Jahren die einzige Highend-Prozessorplattform von HP sein. »Wir haben wie versprochen PA RISC bis zum Modell 8900 weitergeführt und Alpha bis zum EV7Z«, betont Manfred Willms, Business Manager High Performance Computing bei dem Hersteller. Daran habe man sich gehalten, doch nun sei die Zeit gekommen, diese Plattformen nicht mehr weiter zu entwickeln.
Vor Leistungsdruck »von unten« ist Willms nicht bange: »Der Itanium ist auf jeden Fall da unentbehrlich, wo es entweder um Spitzen-Rechenleistungen oder um großen Speicherbedarf geht«, erklärt er. Werden mehr als 128 GByte Arbeitsspeicher benötigt, dann verlangsame das nicht auf solche Anforderungen ausgelegte Systeme um den Faktor 100. Itanium-Rechner, die bis 1 TByte Arbeitsspeicher verwalten können, bringen dagegen auch solche Leistungen ohne Murren. Zudem verweist Willms darauf, dass HP im Sektor Hochleistung grundsätzlich zwei Strategien verfolge: das Scale-Up, bei dem möglichst viele Prozessoren zu einem großen, einheitlichen Multiprozessorsystem verbunden werden wie beispielsweise im Superdome, und das Scale-Out mit seinen vielen einzelnen Servern, die mit Hilfe von  Hochgeschwindigkeitsverbindungen leistungsfähige Cluster bilden. Dazu kommen als spezielle Hochverfügbarkeitslösungen noch die Itanium-Nonstop-Systeme (NS-Serie) in einer gegenüber Standard-Lösungen veränderten Systemumgebung


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