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ITK-Markt hat Schwächephase überwunden

ITK-Markt hat Schwächephase überwunden. Aufbruchstimmung beim Bundesverband Bitkom. Bitkom-Präsident Willi Berchtold beobachtet einen Stimmungsaufschwung bei Herstellern und Kunden. Der deutsche ITK-Markt werde in diesem Jahr um 3,4 Prozent auf 135 Milliarden Euro wachsen.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.3.2005 • ca. 2:05 Min

ITK-Markt hat Schwächephase überwunden

Die ITK-Branche habe die Schwächephase der Jahre 2001 bis 2003 überwunden, glaubt Willi Berchtold, Präsident des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Mehr noch, die Branche »befindet sich wieder auf einem soliden Wachstumskurs«. Dies würden nicht nur die Zahlen, sondern auch die Stimmung der Kunden zeigen, fügte er hinzu. Unternehmen, besonders die Mittelständler, investieren demnach wieder stärker in neue Informations- und Kommunikationssysteme.

Am Vortag der Cebit prognostizierte der Bitkom-Präsident für das laufende Jahr ein ITK-Marktvolumen von 135,2 Milliarden Euro. Damit wachse der Branchenumsatz um 3,4 Prozent. Für 2006 rechnet der Verband mit einem Zuwachs um weitere 3,1 Prozent auf 139,4 Milliarden Euro. Besonders erfreulich sei, dass neben der Telekommunikation endlich auch die Informationstechnik »wieder Wind im Rücken hat«. Der IT-Markt erreiche aktuell ein Plus von fast vier Prozent, gegenüber drei Prozent in der TK. 2006 würden beide Bereiche eine Steigerung von etwa drei Prozent erzielen. Vor allem der Hardware-Markt zeichne sich durch »eine robuste Entwicklung aus, denn professionelle Anwender geben wieder mehr Geld für neue Computer aus und ersetzen alte Geräte«. Der Bitkom kommt damit zu vergleichbaren Ergebnissen wie die aktuelle IT-Budget-Studie des CMP-WEKA Verlages (siehe dazu CRN 10/2005, S. 110).

Die eigentlichen Markttreiber seien zurzeit Softwarehäuser und IT-Dienstleister. Dabei würden die IT-Dienstleister besonders vom Trend zum Outsourcing profitieren. Weiter treibe die Branche »ein Megatrend unter dem Begriff Breitband« an. Die schnellen Internetzugänge verbreiten sich rasant ? im Festnetz und mobil. Ende dieses Jahres würden mehr als neun Millionen Menschen in Deutschland einen schnellen Internetanschluss haben, insbesondere per DSL. Das entspricht fast einem Viertel aller Haushalte.

Scharfe Kritik an Sonderabgaben

Zu den weiteren Wachstumstreibern zählt der Verband auch die digitale Consumer Electronic. Etwa zwei Drittel dieses Marktes entfallen heute auf Geräte mit Digitaltechnik. In diesem Jahr würden die digitalen Geräte Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent erzielen. Für das laufende Jahr schätzt Bitkom das Marktvolumen für Consumer Electronic auf etwa 11,2 Milliarden Euro. Davon entfallen gut 28 Prozent auf analoge Geräte. Dagegen dominiert bereits die digitale CE mit mehr als acht Milliarden Euro (72 Prozent) den Markt.

Kritik äußerte Berchtold zu den Begehrlichkeiten bei den Verwertungsgesellschaften und Überwachungsbehörden bei der Politik. »Unsere Mitgliedsunternehmen empfinden die Politik weiterhin als größtes Hemmnis im Markt.« Dazu führte er aus, dass die Entsorgung von Altgeräten die Bitkom-Mitglieder etwa 100 Millionen Euro im Jahr kosten würde. Gelder, die ohne Not aus der Branche abgezogen werden, also Rundfunkgebühren für Computer und Handys, neue Urheberabgaben oder auch die Verlängerung der Abschreibungsfristen für betrieblich genutzte Software auf zehn Jahre, seien »zum Fenster hinausgeworfenes Geld«. Summiert würden die politisch bedingten Sonderbelastungen Kosten in Höhe von rund einer Milliarde Euro verursachen.

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INFO

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