»Je besser das Internet, umso besser für Google«
Mit Open Social möchte Google einen Software- Standard für Web-Applikationen etablieren. Doch was kann man von der Google-Initiative konkret erwarten? Und welche Geschäftsinteressen verbindet der Internetkonzern damit? <i>CRN</i> sprach mit Eric Tholomé, dem EMEA-Verantwortlichen für Google Apps und Open Social.
- »Je besser das Internet, umso besser für Google«
- Wir betrachten die Initiative als vollen Erfolg
CRN: Können Sie noch einmal kurz beschreiben, was man sich unter Open Social vorstellen muss?
Tholomé: Im Kern handelt es sich bei Open Social um ein Softwareprodukt, genauer gesagt um ein Set von API-Schnittstellen. Softwareentwickler können mit deren Hilfe Applikationen programmieren, die sie zwar auf ihrem Webspace hosten, aber über verschiedene soziale Netzwerke wie Xing oder StudiVZ anbieten. Unser Ziel ist es, somit einen Standard zu etablieren, der garantiert, dass Web-Applikationen auf jeder Internet-Plattform verfügbar sind.
CRN: Was würden Sie als klassische Beispiele für entsprechende Web- Applikationen bezeichnen?
Tholomé: Wenn Sie nach Beispielen suchen, müssen Sie nur einmal die Plattform Facebook.com besuchen. Hier gibt es eine ganze Reihe von Anwendungen wie Spiele oder kleine, persönliche Features. Grundsätzlich haben die meisten verfügbaren Applikationen derzeit eher Unterhaltungscharakter, aber es gibt auch schon eine Reihe von Anwendungen für Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn.
CRN: Google hat beim Open Social auch Salesforce.com und Oracle als Partner genannt. Gibt es bereits konkrete Business-Anwendungen, an denen Google mit diesen Partnerunternehmen arbeitet?
Tholomé: Im Moment können wir hier noch keine genauen Projekte kommunizieren. Grundsätzlich möchten wir mit Open Social einen möglichst breiten Benutzerkreis ansprechen und uns deshalb nicht auf Business-Anwendungen festlegen. Wir arbeiten aber daran, das existierende Ecosystem der Social Networks auch um Business-Aspekte zu erweitern und sie können davon ausgehen, dass uns Partner wie Salesforce.com und Oracle dabei unterstützen werden.
CRN: Was bedeutet Open Social denn für die Online Office-Anwendungen von Google Apps? Planen Sie, diese künftig auch über die sozialen Netzwerke zugänglich zu machen?
Tholomé: Bei Open Social geht es nicht in erster Linie um Google. Vielmehr wollen wir zum einen Softwareentwicklern eine einheitliche API-Schnittstelle zu den Social Networking-Seiten bieten und damit zum anderen auch den Anwendern ermöglichen, Applikationen plattformübergreifend zu nutzen. Beide Aspekte beziehen wir aber natürlich auch auf unsere eigenen Produkte. So wird in das zu Google gehörende Online-Netzwerk Orkut demnächst eine Reihe von kostenlosen Google-Anwendungen integriert werden.