Samsung hat sich für den neu geschaffenen Posten des Director Sales & Marketing Printing Devision mit Jürgen Krüger einen alten Hasen der Drucker-Branche gesichert. Im CRN-Interview äußert sich der ehemalige Europa- und Deutschlandvertriebschef von Kyocera über seine Aufgaben und Erwartungen bei dem neuen koreanischen Arbeitgeber.
CRN: Herr Krüger, Sie sind seit kurzem bei Samsung an Bord. Können Sie schon ein Fazit der ersten Wochen ziehen?
Krüger: Ich wurde bei Samsung sehr gut aufgenommen. Und da ich die Szene gut kenne, war ich sofort wieder drin. Mit der IFA hatte ich zudem einen guten Einstieg mit wichtigen Kontakten.
Samsung gilt allgemein als hartes Pflaster für Manager. Wie hat Ihr Umfeld die Entscheidung für Samsung aufgenommen?
Es gab durchaus kritische Stimmen, doch die meisten haben mir Hoffnung gemacht. Ich hätte diesen Schritt nicht getan, wenn ich nicht hundertprozentig vom Erfolg überzeugt gewesen wäre.
Sie waren vor Samsung bei Kyocera tätig. Was ist bei den Koreanern anders?
Samsung ist ein Großkonzern, der die Welt auf den Kopf stellen will. Hier herrscht ein anderer Anspruch. Man will sich beispielsweise nicht mit acht bis zehn Prozent Marktanteil zufrieden geben, sondern will gleich 40 Prozent.
Ist das realistisch?
Man hat das Gefühl, die können das auch. Und im Druckerbereich werde ich dazu meinen Teil beitragen. Die Vorgaben sind taff, aber erreichbar. Allerdings nicht auf Dauer mit Laserdrucker für 79 Euro.
Samsung macht draußen jedoch einen anderen Eindruck. In letzter Zeit fiel man hauptsächlich dadurch auf, dass man im Food Channel wie bei Aldi und Lidl netzwerkfähige Laserdrucker verkaufte.
Die Retail und Food Channel sind wichtig um Samsung als Drucker-Brand bekannt zu machen. Auf die Dauer ist es aber nicht Strategie, höherwertige Produkte über den Food-Kanal zu vertreiben. Wir wollen aber sowohl den Retail-, als auch den Fachhandelskanal gut betreuen und bedienen. Das Retail-Geschäft muss stabilisiert werden, weg vom reinen Spot-Geschäft. Die Herausforderung ist zudem, die Fachhändler mehr Richtung Qualität zu wandeln. Dabei kommen mir meine Erfahrungen bei Canon und Kyocera zu Gute.