Mit Superlativen sparte Juniper Networks bei der Präsentation seiner Ethernet-Switches für Unternehmensnetze nicht: »Neue Maßstäbe für leistungsfähige Netzwerk-Infrastrukturen« will der Hersteller mit den Systemen der Reihe »EX« setzen.
Wie bereits gemeldet, steigt Juniper Networks mit den Systemen der »EX«-Reihe ins Geschäft mit Enterprise-Ethernet-Switches ein. Jetzt gab der Hersteller Details zu den Switches bekannt.
Das Herzstück der Geräte ist Junipers Junos-Software. Integriert hat der Hersteller seine Sicherheitstechnik »Unified Access Control«. Ebenso wie NAC (Network Admission Control), das Gegenstück von Cisco, ermöglicht sie es, den Zugriff von Endgeräten auf das Firmennetz mithilfe von Policies zu reglementieren.
Drei Systemfamilien stehen zur Auswahl. Die EX-3200-Serie besteht aus fest vorkonfigurierten Gigabit-Ethernet-Switches mit 24 oder 48 Ports. Die P-Modelle können über alle Schnittstellen Endgeräte mit Strom über die Datenleitung versorgen (Power over Ethernet, PoE). Bei den Geräten der T-Reihe sind 8 Ports für PoE ausgelegt.
Die Packet-Switching-Rate der 24-Port-Geräte beträgt 88 GBit/s, die Forwarding-Rate 65 Millionen Pakete pro Sekunde (Mpps). Die größeren Systeme kommen auf 136 GBit/s und 101 Mpps.
Gegen Aufpreis gibt es Uplink-Module für Gigabit-Ethernet (4 Ports) oder 10-Gigabit-Ethernet (2 Ports. Das preisgünstigste EX-3200-System kostet 4000 Dollar.
Die EX-4200-Familie besteht auf fünf Switches. Auch sie haben 24 oder 48 Ports. Der Unterschied zu den 3200-Modellen: Bis zu zehn 4200er Switches können über eine Backplane mit 128 GBit/s miteinander verbunden werden.
Auf diese Weise entsteht ein »virtuelles« System, das sich logisch wie ein einzelner Switch verhält. Ein solches »Virtual Chassis« stellt im Vollausbau bis zu 480 Gigabit-Ethernet-Ports zur Verfügung, zudem 40 Uplinks für Gigabit-Ethernet oder 20 für 10-Gigabit-Ethernet.
Alle EX 4200 sind mit redundanten Netzteilen ausgestattet, die sich im laufenden Betrieb auswechseln lassen. Ebenso wie die EX 3200 unterstützen vier Systeme der Reihe 3200 Power over Ethernet mit 15,4 Watt. Beim fünften im Bunde, dem EX4200-24F, handelt es sich um Gerät mit 24 Anschlüssen für Lichtwellenleiter.
Die Leistungsdaten des EX 4200-24P und -T sowie des 4200-24F betragen 88 GBit/s (Packet Switching) und 65 Mpps (Layer-2-Durchsatz), die des 48P und T 136 GBit/s und 101 Mpps.
Der Einstiegspreis des EX4200: rund 6000 Dollar.
Das Flaggschiff der EX-Reihe ist der 8200. Ein Datenblatt stand bei Redaktionsschluss leider noch nicht zur Verfügung, nur eine Produktbroschüre. Demnach sind zwei Geräte erhältlich: eines mit 8 Slots und 1,6 TBit/s sowie eines mit 16 Slots und 3,2 TBit/s.
Pro Einschub beträgt die Switching-Kapazität 200 GBit/s. In das Chassis des kleineren Switches passen acht Einschübe mit jeweils acht 10GbE-Ports (insgesamt 64 Ports). Das 16-Slot-Chassis kommt auf 128 Ports.
Zwei der größeren Gehäuse passen laut Juniper in ein 42-Zoll-Rack. Das ergibt insgesamt 256 Schnittstellen für 10-GBit-Ethernet pro Rack.
Den EX 8200 will Juniper in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt bringen. Der Preis steht noch nicht fest.