Etailer mit Imageschaden
Käufer wenden sich von Amazon ab
Die Negativschlagzeilen der letzten Zeit setzen Amazon zu. Laut einer Umfrage wollen zwölf Prozent nicht mehr beim Online-Händler kaufen.
Imagetechnisch war das bisherige Jahr 2013 für den Etail-Riesen Amazon eine Katastrophe. Die Überprüfung der Preisparitätsklausel durch das Bundeskartellamt oder die Irritationen rund um die neue Produktkategorie sorgen vor allem für Unmut bei den Amazon-Marketplace-Händlern. Dem Konsumenten allerdings dürfte besonders die ARD-Reportage in schlechter Erinnerung geblieben sein, die prekäre Arbeitsverhältnisse von Leiharbeitern bei Amazon anprangerte. Seitdem ist die Thematik über widrige Arbeitsumstände beim Etailer nicht zur Ruhe gekommen. Inzwischen initiierte Verdi einen Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen am Standort Bad Hersfeld, mehr Arbeitsniederlegungen könnten noch in dieser Woche folgen. Durch die anhaltend negative Presse scheint Amazon jetzt viele Kunden zu verlieren.
Wie eine am Donnerstag veröffentlichte »Yougov«- Umfrage unter tausend Online-Käufern zeigt, wollen zwölf Prozent der Befragten nicht mehr bei Amazon einkaufen. Weitere sieben Prozent gaben an, wieder vermehrt im stationären Handel statt im Internet einkaufen zu wollen. Auch der von Yougov ermittelte Markenindex ist im Falle Amazons gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Noch 2012 war der Online-Händler mit 87 Punkten auf dem ersten Platz gelandet und hatte somit zu den beliebtesten Marken der Deutschen gezählt .Wie die Marktforscher mitteilten, habe Amazon seit Mitte Februar – also innerhalb nur eines Monats – ganze 45 Imagepunkte eingebüßt. Auch Besserung ist laut Yougov-Vorstand Holger Geißler nicht in Sicht – ganz im Gegenteil. Die von der Gewerkschaft Verdi angedrohten Streiks bei Amazon »dürften das Problem sicherlich noch verschärfen«, so der Marktforscher.
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