Kippt Ingvar bald Bill vom Thron?. Armer Bill Gates: Europa meint es nicht gut mit ihm. Erst verhängt die EU ein Bußgeld gegen Microsoft und nun macht ihm ein Europäer auch noch den Titel des reichsten Mannes streitig.

Kippt Ingvar bald Bill vom Thron?

Es ist schon eine Crux mit dem alten Europa. Bill Gates, Herrscher über Microsoft und damit nahezu über die gesamte PC-Welt, bekam schon wieder einen Tritt gegen das Schienbein. Natürlich wieder aus Europa. Wer sonst würde es sich trauen, an seinem Thron zu rütteln. Malträtierte ihn erst die EU-Kommission, die einfach so rund eine halbe Milliarde Euro Bußgeld von ihm forderte und jetzt das: Eine Zeitschrift, noch dazu aus Schweden mit gerade mal neun Millionen Einwohnern, stürzt ihn vom Thron des weltweit reichsten Mannes.

Das schwedische Wirtschaftsmagazin »Veckans Affärer« will heraus gefunden haben, dass nicht Bill Gates das meiste Geld unterm Kopfkissen hortet, sondern ein Schwede, 78 Jahre alt, seit geraumer Zeit in der Schweiz wohnhaft: Ingvar Kamprad, Gründer und Besitzer der Möbelhauskette Ikea ? in Deutschland beliebt und bekannt durch Billy, nicht Bill ? verfüge über ein persönliches Vermögen von 400 Milliarden schwedische Kronen. Das sind immerhin 43,5 Milliarden Euro, oder 53 Milliarden Dollar für den Superreichen. Für diesen gut gefüllten Sparstrumpf bekommt man in Ingvars Möbelimperium immerhin gut 630 Millionen Billy-Regale ? Standardgröße, Furnier Buche.

Bill hingegen, bisher der Dagobert Duck unter den reichsten Männern dieser Welt, muss sich mit einem persönlichen Vermögen von 47 Milliarden Dollar, oder 38,8 Milliarden Euro zufrieden geben. Welch eine Schmach für Mister Microsoft. Da kann der Hinweis auf den schwachen Dollarkurs nur wenig trösten.

Wenig trösten mag da auch die Tatsache, dass ihn die Forbes-Liste noch immer als die Nummer eins führt und der dritte dieser Liste, immerhin aus old Germany fast schon wie ein armer Schlucker dasteht. Aldi-Herrscher Karl Albrecht macht sich mit 18,5 Milliarden Euro auf Platz drei breit. Sein Bruder Theo bringt es dagegen mit 14,4 Milliarden gerade mal auf Rang 14. Aber so eine richtig tolle Partie sind beiden Senioren denn doch nicht, denkt man an Bill oder Ingvar. Ganz zu schweigen von Michael Otto, der sein Vermögen von acht Milliarden Euro gewiss nicht mit Actebis und Peacock anhäufeln konnte. Er liegt bei Forbes schon auf Platz 42, gefolgt vom Backpulver-König Rudolf August Oettker, dem mit 7,4 Milliarden Euro der Sprung auf Platz 50 gelang.

Übrigens: die aktuelle Forbes-Liste führt noch ein paar weitere IT-Männer auf. Da ist Oracle-Chef Larry Ellison, der es auf gut 15 Milliarden Euro gebracht hat oder auch Michel Dell mit knapp elf Milliarden Euro und Microsofts Steve Ballmer, der rund zehn Milliarden Euro sein Eigen nennt. Aber so richtig reich sind die nun auch wieder nicht.