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Konstruktives Misstrauensvotum gegen Microsoft

Konstruktives Misstrauensvotum gegen Microsoft Die Krise und der erhöhte Druck auf IT-Budgets beschleunigen die Suche nach Alternativen zu bisherigen Lösungen - das ist soweit kaum erwähnenswert, sondern eher eine Selbstverständlichkeit.

Autor: Markus Bereszewski • 28.6.2009 • ca. 1:10 Min

Markus Bereszewski

Erstaunlich dagegen ist die Reichweite und die Kraft des neuen Nachdenkens, das nun offenbar sogar Tabubrüche möglich macht. Denn einige Dax-Konzerne beschäftigen sich derzeit ganz intensiv mit der Frage, ob sie statt auf Microsofts Office-Programme künftig lieber auf Google Apps setzen! Bis vor wenigen Monaten wäre das für jeden CIO völlig indiskutabel gewesen – und für die meisten ist es das sicher heute noch. Doch wer weiß, wie schnell sich das ändern kann, wenn der erste der ganz Großen in naher Zukunft verkünden wird, dass er dem Suchmaschinen-Giganten das Vertrauen ausspricht und die Applikationen aus der vielzitierten Cloud nutzt!? Wohl niemand. Fest steht aber, dass die Redmonder die Situation sehr ernst nehmen. Die Pessimisten in den Reihen könnten bereits die Befürchtung hegen, man habe bei Software und Services zwar noch nicht sehr viel, aber möglicherweise schon entscheidenden Boden verloren – auch ein kleines Leck kann einen Dammbruch verursachen. Zudem hat Google kürzlich mit Apps Sync for Outlook einen weiteren Dienst angeboten, der Microsoft mit attraktiven Preisen in einem seiner Kerngeschäftsfelder bedroht. Gleiches gilt für die jüngste Ankündigung von Corel, künftig für den sich rasant entwickelnden Netbook-Markt eine spezielle Version von Corel Home Office anzubieten. Hier verführen die Redmonder die Anwender derzeit höchstselbst zum Wechsel, indem sie sie nach Ablauf der 60-Tage-Testversion der vorinstallierten Office-Pakete zwingen, darüber nachzudenken, wie und mit welchem »Office« es weitergehen kann. Viele Fehler sollten die Redmonder nicht mehr machen, sonst droht ein schmerzlicher Verlust von Marktanteilen. Ist manchmal besser, den Namen des Konkurrenten offen auszusprechen, wenn man sich ernsthaft mit ihm auseinandersetzen muss.