Kontra Assemblierung: »Selberbauen lohnt sich nicht«

13. Mai 2004, 0:00 Uhr |

Kontra Assemblierung: »Selberbauen lohnt sich nicht«. Fachhändler schrauben nicht nur PCs individuell für ihre Kunden, sondern neuerdings auch immer häufiger Notebooks. Das stößt insbesondere bei A-Brand-Herstellern auf Unverständnis. Ihrer Meinung nach bergen assemblierte Geräte nicht nur für Kunden, sondern auch für Händler Risiken. Jochen Erlach, Director Solution Partner Organisation von Hewlett-Packard, ist der Meinung:

Kontra Assemblierung: »Selberbauen lohnt sich nicht«

Assemblierung kann für den Handel schnell zur Kostenfalle werden. Das geht schon bei der Wahl der Barebones und der Komponenten los: Um die einwandfreie Funktion des Gerätes zu gewährleisten, müssen die Bauteile auf ihre Kompatibilität getestet werden. Dies kostet nicht nur Arbeitszeit, sondern erfordert auch geeignete Testgeräte und Prüfverfahren. Kaum ein Fachhändler verfügt über diese Ausstattung und kann Komponenten so gründlich testen wie ein großer Hersteller. Notebooks müssen dabei noch zusätzlich eine, wenn auch nicht obligatorische, CE-Prüfung durchlaufen, die mit Kosten von bis zu 2.000 Euro pro Gerät verbunden ist. Diesen Betrag kann der Reseller auch nicht auf den Verkaufspreis aufschlagen, damit wäre er nicht mehr konkurrenzfähig. Verkauft der Händler auch noch verschiedene Konfigurationen, muss jede Variante eine CE-Prüfung bestehen. Einige Händler gehen deshalb das Risiko ein, Geräte ungeprüft zu vertreiben. Kann jedoch ein Kunde dem Reseller nachweisen, dass das Gerät die zulässigen Abstrahlungswerte überschreitet, muss der Händler mit Schadensersatzforderungen rechnen.

Zu diesen Ausgaben summieren sich Materialkosten, der Stundenlohn und Aufwendungen für eventuelle Reparaturfälle. Das beinhaltet die Bevorratung der Komponenten ebenso wie die Arbeitszeit. Betriebswirtschaftlich gesehen ist Assemblierung also unter diesen Umständen nicht rentabel: Selbst wenn Händler knapp kalkulierte Vollkostenrechnung aufstellen und mit den aktuellen Preisen mithalten können, ist Assemblierung riskant: Denn immer mehr Geschäftskunden verlangen Plattformstabilität. Das bedeutet, dass Notebooks auch noch nach einem Jahr in der gleichen Konfiguration verfügbar sein müssen. Händler müssten demnach Komponenten in hohen Stückzahlen bevorraten. Ordern Kunden dann doch nicht, bleibt der Händler auf seinem Bestand sitzen und kann diesen nur noch abwerten.

Für mich besteht deshalb kein Zweifel, dass BTO, wie es HP anbietet, für Händler die günstigere und risikofreiere Methode ist, Kunden individuell konfigurierte Notebooks anzubieten ? auch wenn zugegebenermaßen gerade in Deutschland Assemblierung sehr verbreitet ist.

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