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Interview

»Konvergenz ist kein kurzfristiger Trend«

Für viele Distributoren ist ein IFA-Auftritt noch kein Thema. Ingram Micro zählt zu den wenigen Ausnahmen. CRN-Redakteur Armin Weiler hat bei Robert Beck, Managing Director Product Management beim Dornacher Broadliner, nach den Hintergründen des Ingram-Messeengagements gefragt.

Autor: Redaktion connect-professional • 8.9.2006 • ca. 1:55 Min

CRN: Herr Beck, was macht die IFA für einen IT-Distributor wie Ingram Micro interessant?

Beck: Wir haben in den letzten Jahren das Portfolio im Bereich Consumer Electronic kontinuierlich ausgebaut. Wurde früher den Absatzkanälen, die den privaten Endkunden bedienen, nur IT-Produkte angeboten, halten wir heute ein großes Angebot aus Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik für den CE-Absatzkanal bereit. Klar, dass wir auf der wichtigsten CE-Messe mit unseren Partnern für unsere Kunden und potenzielle Neukunden mit dem kompletten Dienstleistungsspektrum vor Ort sind. Für uns ist »Konvergenz« keine kurzfristiger Trend, sondern Teil der Unternehmensstrategie.

CRN: Was unterscheidet die IFA von anderen Messen?

Beck: Die IFA ist die europäische Leitmesse für Unterhaltungselektronik. Die Produkte auf der IFA adressieren Konsumenten, die ihren UE-Bedarf hauptsächlich zum Jahresende befriedigen. Kurz vor Beginn des Jahresendgeschäfts ist die IFA also ein idealer Zeitpunkt für die CE-Absatzkanäle, um einerseits Bestellungen zu tätigen. Im Vergleich zu vielen anderen Messen ist die IFA eine Ordermesse – oder zumindest eine Messe, um das Jahresendgeschäft zu planen.

CRN: Wie stehen Sie zum jährlichen Rhythmus der IFA?

Beck: Ein Resümee zur Turnusänderung lässt sich vor der Messe nur schwer ziehen. In der Vergangenheit fand die IFA wie auch andere Branchenleitmessen im Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Da die IT in der Vergangenheit von viel kürzeren Produktlebenszyklen bestimmt wurde, wurden die entsprechenden Messen auch in kürzeren Abständen abgehalten. Seit die digitalen Technologien Einzug in die Unterhaltungselektronik halten, verkürzen sich auch hier sowohl die Innovationszeiten als auch die Produktlebenszyklen. Darauf hat die IFA reagiert.

CRN: Welche Erfahrungen wurden bei der IFA 2005 gemacht und hat das Auswirkungen auf Ihr IFA-Konzept 2006?

Beck: Die Grundkonzeption von 2005 hat sich zu 2006 nicht geändert. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Wir unterstützen den CE-Fachhandel in den wichtigen Themen wie der Lagerbevorratung, hoher Verfügbarkeit, einfachem Bestellwesen in einem großen Portfolio. So präsentieren wir uns auch in diesem Jahr auf der IFA. Zusammen mit mehreren großen Partnern wollen wir kurz vor dem Jahresendgeschäft noch näher am Kunden und dessen Bedürfnissen sein. Nach unserem Motto »Zwei Welten – ein Partner« stehen wir als IT- und UEDistributor mit allen Leistungen für den Handel persönlich vor Ort bereit.

CRN: Welche Kundenschicht wollen Sie auf der IFA erreichen?

Beck: Prinzipiell wollen wir alle Kundensegmente erreichen, die sich vorrangig um den Konsumenten kümmern. Natürlich möchten wir die IFA auch zur Neukundenakquise nutzen. Während wir Anfang August auf dem Retail Summer bereits viele Entscheider dieses Kanals nach München eingeladen hatten, sind wir vier Wochen später stark auf den CE-Fachhandel ausgerichtet. Ingram Micro trägt der internationalen Ausrichtung der IFA Rechnung und ist natürlich auch mit ihrer Exportabteilung vertreten.