Kyocera führt Produkte verspätet ein
Nach deutlichen Zuwächsen in den vergangenen Jahren meldet der Drucker- und Kopiererhersteller Kyocera Mita nun erstmals stagnierende Umsätze. Europa- Vertriebschef Jürgen Krüger macht dafür gegenüber CRN Verzögerungen bei der Einführung von neuen Produkten verantwortlich.
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»Wir präsentieren dieses Jahr rund 20 neue Produkte, ein großer Teil davon hätte aber schon letztes Jahr auf den Markt kommen müssen. Vor allem im Farbsegment sind wir etwa sechs Monate in Verzug «, erklärt Jürgen Krüger, europäischer Vertriebschef von Kyocera Mita im Gespräch mit Computer Reseller News.
Nach Zuwachszahlen im zweistelligen Bereich geht das Unternehmen für 2006 auf Europa-Ebene von einem Umsatzrückgang von 0,2 Prozent aus. Dennoch bleibt man zuversichtlich: »Als die verspäteten Produkte schließlich da waren, sind die Umsätze wieder in die gewohnten Regionen gestiegen«, so Krüger.
Beim Premier Partner Forum des Drucker- und Kopiererherstellers Kyocera Mita in Madrid hat der Europa-Vorsitzende des Unternehmens Takashi Kuki ambitionierte Ziele vorgegeben: Bis 2010 soll der Umsatz in Europa auf 1,5 Milliarden Euro ansteigen. Dabei muss Kyocera Mita nach einer langen Wachstumsperiode in 2006 erstmals ein stagnierendes Geschäft vermelden. Nach 834 Millionen Euro in 2005 rechnet das Unternehmen für dieses Jahr nur mit einem Umsatz von 832 Millionen Euro. Wie Jürgen Krüger, Europa- Verkaufschef von Kyocera, im Gespräch mit Computer Reseller News erklärt, sei für die Umsatzausfälle vor allem die verspätete Lancierung von neuen Produkten im Farbbereich verantwortlich. »Inzwischen sind die neuen Modelle aber auf dem Markt und in den letzten Monaten hat auch das Wachstum wieder eingesetzt«, so Krüger. »Diese Perspektive gibt dem Handel die nötige Zuversicht, um noch etwas Geduld mit uns aufzubringen.«
Dabei will man bei Kyocera auch in Zukunft auf ein reines Channelmodell setzen. Krüger führt dabei firmenhistorische Gründe an, betont aber auch die Vorteile im Service- und Organisationsbereich. »Natürlich sind wir auch beim Endkunden aktiv, wenn es aber um die Abwicklung geht, leiten wir das Geschäft an unsere Partner weiter. Wir bleiben in dieser Hinsicht bei dem bewährten Motto ›Go direct, sell indirect‹ «, so der Manager. Im Rahmen des Premier Partner Programms habe man im vergangenen Jahr die Anzahl der beteiligten Händler reduziert, dafür aber die Zusammenarbeit intensiviert – einen Weg, den man auch in Zukunft beschreiten wolle. Gerade der deutsche Markt habe sich dabei in den letzten Jahren zu einer echten Erfolgsstory entwickelt, was sich auch auf das Europageschäft auswirke. Der Weg führe hier für Kyocera Mita von der nationalen zur europäischen Ebene. »Bei diesem Prozess suchen wir immer nach guten Beispielen, die wir übertragen können – und oft kommen diese dann auch aus Deutschland«, so Krüger. Einen weiteren Schritt zur europäischen Vereinheitlichung des Konzerns wird Kyocera mit der Zentralisierung der einzelnen Lager bewerkstelligen. Unternehmenschef Kuki kündigte in diesem Zusammenhang die Einrichtung eines in den Niederlanden angesiedelten European Distribution Centers an, das durch zusätzliche regionale Vertriebszentren ergänzt werden soll.