Lager für die Datenmassen
Lager für die Datenmassen IDC prognostiziert einen ungehemmten Anstieg der Datenmengen in den nächsten Jahren. Besonders stark wachsen unstrukturierte Daten. Das freut die Player im NAS-Markt.

- Lager für die Datenmassen
- Hochverfügbarkeits-Anforderungen

Unstrukturierte Daten, also Files aller Art, werden in Zukunft das Gros des Datenwachstums ausmachen. Bis 2011 werden, so IDC, 60 Prozent aller auf Festplatten gespeicherten Daten unstrukturiert sein. Derartiger Content wächst mit 63,5 Prozent jährlich. Zwischen 2006 und 2011 sollen denn auch 32,8 Exabyte neuer Speicher ausgeliefert werden. Kein Wunder, dass sich Probleme auftun, mit diesen Mengen fertig zu werden. Traditionell speichert man unstrukturierte Daten auf NAS-Systemen. Eine Studie der Burton Group benennt ungeschminkt, woran es ihnen noch immer mangelt: An Skalierbarkeit und einheitlichen Namensräumen über mehrere Speichersysteme oder -komponenten hinweg, die parallele Zugriffe auf dieselben Daten ermöglichen, an Kosteneffizienz und nicht zuletzt an einem sparsamen Umgang mit Energie.
Innovative Lösungen können sich nur schwer durchsetzen Zwar haben die Hersteller teilweise Lösungen für diese Probleme. Doch innovative Lösungen können sich nur schwer auf dem Markt durchsetzen. Denn bisher kennen die Preise für Festplatten nur den Weg nach unten. Damit war es bisher meist die billigste Lösung, Probleme einfach mit Kapazität zu erschlagen. Also gab es keinen Grund, auf neue Technologien wie beispielsweise Clustered Storage, übergreifende Filesysteme oder Thin Provisioning zu setzen. Dazu kommt das traditionelle Misstrauen gegen kleinere Player, die häufig neue Technologien in den Markt drücken: Wird der hoffnungsvolle Anbieter tatsächlich noch in fünf Jahren existieren? Oder steht sein Kunde am Ende mit einer Lösung da, für die es weder Wartung noch Ersatzteile gibt, weil der Hersteller pleite oder aufgekauft ist und seine Produkte abgekündigt wurden? Immerhin steigt die Durchlässigkeit zwischen den einst strikt getrennten Sphären NAS und SAN. Viele Speichersysteme sind heute bereits mit unterschiedlichen Anschlussoptionen ausgestattet. Insofern wird eine klare und für jeden nachvollziehbare Abgrenzung der NAS-Welt auch immer schwieriger. Auf dem NAS-Markt, hier definiert als Speicher für unstrukturierten Content, heißen die Marktführer unbestritten Netapp und EMC, wobei EMC von Gartner im Sektor der Disk Arrays noch vor Netapp eingestuft wird. Netapp lag bei NAS-Systemen aber zumindest im ersten Halbjahr 2007 sowohl hinsichtlich der Volumina als auch hinsichtlich des Umsatzes, ebenfalls nach Gartner-Daten, auf dem ersten Platz. Die Marktanteile bei Stückzahlen und Umsatz betrugen jeweils zwischen 45 und 50 Prozent. Das dürfte sich inzwischen kaum geändert haben. Neue Impulse könnten zum Beispiel von Solid-State-Modulen ausgehen, wie sie Netapp nun für einige FAS-Systeme anbietet. Sie verkürzen die Antwortzeit und verbrauchen, da ohne rotierende Platten, weniger Strom. Allerdings sind sie noch sehr teuer. Zudem integriert Netapp ohne Aufpreis File-Deduplizierung in seine Lösungen. EMC versucht, sein NAS-Produktspektrum nach unten durch den Aufkauf von Iomega abzurunden. Der Deal kam im Frühjahr zustande und dient wohl dazu, dem hochpreisigen Hersteller endlich ein Standbein auch bei den Kleinunternehmen und Home-Kunden zu verschaffen. Fürs Highend empfiehlt EMC nach wie vor die Celerra-Plattform mit einem ganzen Spektrum von Zusatz-Softwarelösungen. Dem Problem der Skalierbarkeit und des zu hohen Managementaufwands will beispielsweise HP mit seinen ExtremeStorage-Produkten zu Leibe rücken. Sie sind speziell für die Datenzentren von Content-Providern gedacht, wo Millionen von Menschen etwa ihre Fotoalben hosten.