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Fiber-to-the-Office

Fazit

Autor:Redaktion connect-professional • 2.11.2007 • ca. 1:40 Min


Auf die Stromversorgung kommt es an

Die Stromversorgung des Switches und angeschlossener PoE-Geräte erfolgt über eine gemeinsame 48-Volt-Einspeisung. Um auf allen vier Anschlüssen die normkonforme maximale Leistung von jeweils 15,4 Watt pro Port bereitstellen zu können, müssen dem Switch mehr als 60 Watt an Leistung zugeführt werden. Insbesondere bei größeren Anlagen summiert sich die Bereitstellung dieser Leistung, so sind bei 48 PoE-Anschlüssen alleine für die Versorgung der Endgeräte bis zu 720 Watt erforderlich.

Die im PoE-Standard definierten Leistungsklassen ermöglichen eine Optimierung der Stromversorgung. Diese werden jedoch von den Herstellern nicht konsequent genutzt. Eine an die Applikation angepasste Dimensionierung der Stromversorgung erfordert die Begrenzung der Maximalleistung der PoE-Speisung. Dadurch kann eine zentralisierte und gepufferte Stromspeisung auf mehrere Geräte aufgeteilt werden. Um in solchen Fällen eine Überlastung der Stromversorgung zu verhindern und die Betriebssicherheit des Switches beziehungsweise Netzwerkes nicht zu gefährden, kann der Lastzustand der Systeme durch ein intelligentes Power-Management überwacht werden.

Die Gesamtlast der PoE-Funktion wird kontinuierlich überwacht. Überschreitet die Gesamtlast eine definierte Maximallast, so wird nacheinander die PoE-Speisung einzelner Anschlüsse abgeschaltet, bis die Maximallast wieder unterschritten wird. Ein Port dient als »Notversorgung« für VoIP-Telefone und wird nur abgeschaltet, wenn die maximale Portleistung überschritten wird. Neben der PoE-Funktionalität verfügen die Switches über die volle Managebarkeit via SNMP/ Web/Telnet und über Device-Manager-Software. Per Management können weiterhin Konfigurationen für VLANs, Datenpriorisierung und Authentifizierung von Nutzer und Endgeräten gemäß IEEE 802.1X vorgenommen werden.

Das FTTO-Konzept ist seit vielen Jahren erfolgreich und erfährt durch die starke Verbreitung der VoIP-Telefonie einen weiteren Aufschwung. Mit der Integration der Telefonie in das Ethernet (VoIP) können erstmalig alle Telekommunikationsanwendungen des Arbeitsplatzes über das Datennetz abgedeckt werden. Mittlerweile wird FTTO nicht nur bei Großprojekten eingesetzt, sondern ist auch bei kleineren Unternehmensnetzen von beispielsweise rund 50 Teilnehmern zu vergleichbaren Kosten einer Kupferverkabelung realisierbar.

Die Anforderungen an eine zeitgemäße Gebäudeverkabelung hinsichtlich der Leistungs- und Zukunftssicherheit wachsen stetig. Das Medium Lichtwellenleiter dringt in modernen Netzstrukturen immer weiter zum Anwender vor. Eine intelligente Kombination der Glasfaser- und konventioneller Kupfertechnologie ermöglicht den Aufbau von Netzen mit hoher Performance und bietet zudem erhebliche Kostenvorteile. Schlagworte wie Fiber-to-the-Office und Collapsed-Backbone stehen dabei für aktuelle Konzepte, auf deren Basis man bereits heute Glasfasernetze kosteneffizienter als klassische kupferbasierende Netze realisieren kann.

Dipl.-Wirtsch.-Inf. Marko Richter,
Executive Manager Sales, Microsens