Laplink: Das Angriffsziel heißt Citrix und Kazaa. Die Geschäftsbasis des Daten-Transfer-Spezialisten Laplink fußte bisher auf einem einzigen Produkt, »Laplink Gold«. Mit einer neu entwickelten Software »Remote Desktop« dringt Laplink in die Domäne von Marktführer Citrix ein.
Thomas Koll hat eine bewegte Vergangenheit: Vor sieben Jahren tauschte er die Rolle des Geschäftsführers Microsoft Deutschland gegen die des strategischen Visionärs im Bereich drahtloser Datentechnik ? ebenfalls bei Microsoft. Und er blieb bei diesem Genre und leitet seit 2003 als CEO das amerikanische Software-Unternehmen Laplink. Wie es sich für einen ehemaligen Microsoft-Manager gehört, hat er ehrgeizige Pläne: Während das Unternehmen bisher nur durch ein einziges Produkt, nämlich Laplink Gold, jetzt neu in Version 12, bekannt war, will er jetzt neue Jagdgründe auftun. Dafür fährt er verschiedene Strategien:
Als eine davon definierte Koll sicheres Filesharing und Terminal Server. Der Peer-to-Peer-Dienst »Share Direct« soll auf Mietbasis angeboten werden. Der Nutzer bezahlt pro GByte übertragener Daten: »Im Gegensatz zu Napster und Kazaa, die nur ungeschütztes P2P mit erheblichen Sicherheitsrisiken bieten, können wir gesicherte Verbindungen zu bekannten Nutzern garantieren. Vorausgesetzt, jeder hat unsere Software installiert«, verspricht Koll. Er ist mit diesem Angebot schon mit vielen deutschen Systemhäusern im Gespräch und führt als Hauptargument die einfache Installation ins Feld: »Systemhäuser können sich so voll und ganz auf den Lizenzverkauf fokussieren.«
Ein weiteres neues Geschäftsfeld will sich Laplink mit dem Produkt »Remote Desktop« auftun, das künftig in der neuen Version »Laplink Gold 12« integriert ist. »Damit positionieren wir uns klar gegen Citrix«, betont Koll. Im Gegensatz zu den Citrix-Lösungen sei keine Server-Infrastruktur erforderlich, da die Verbindung direkt über das Internet erfolge, auch über Firewalls hinweg. Laplink dockt direkt an den Microsoft Terminal Server an und hat nach eigenen Angaben alle 150 Windows-Protokolle lizenziert. Koll hat vor, die deutsche Citrix-Händlerschaft mit an Bord zu holen und sie von den Vorzügen seines Angebots zu überzeugen.
Und eine dritte Maßnahme soll die Wahrnehmung von Laplink in den Flächenmärkten verstärken. Dafür hat das Unternehmen eine Partnerschaft mit Zubehör-Spezialist Vivanco abgeschlossen. Im Rahmen dieser Kooperationen werden hochwertige USB2.0-Kabel angeboten, die im Laplink-Outfit ? im typischen Orange ? daherkommen und bei den Kunden für Aufmerksamkeit sorgen sollen. Diese werden als separate Abteilung in der Vivanco-Wand bei Media-Markt & Co. platziert.
»Es ist Zeit, hochwertige Kabel unter dem Namen Laplink als Premium-Sortiment über Vivanco anzubieten«, erklärt Paul Jähn, CEO von Vivanco. Hintergrund der Kooperation ist, dass Laplink selbst bei seinem neuen Einstiegspaket »Filemover« nur USB1.1-Kabel beilegt. »Es macht keinen Sinn, einem Software-Paket für 50 Euro ein Kabel beizulegen, das das gleiche kostet«, erläutert Koll.
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Laplink Software Inc.
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