Angriff auf FSC-Kunden
- Lenovo greift im Consumer-Markt an
- Angriff auf FSC-Kunden
»Wir sind nicht marktsynchron aufgestellt. Das haben wir in den letzten Monaten zu spüren bekommen«, gibt Fischer zu. »Wir müssen unser Produktportfolio anpassen, denn wir waren in der Vergangenheit zu stark von unseren Laptop-Produkten, genauer von einer Laptop-Familie abhängig.« Diese Abhängigkeit machte sich zum Jahresende 2008 bemerkbar. Lenovo musste im vierten Quartal 2008 einen weltweiten Absatzrückgang um 4,5 Prozent hinnehmen, während Konkurrenten wie Acer und Toshiba noch deutlich zweistellig zulegten (CRN berichtete in Ausgabe 4/2009). Auch in der EMEA-Region musste der Hersteller Federn lassen und verlor beispielsweise Marktanteile bei Commercial-Notebooks.
Deutlich besser fiel die Performance im deutschen und österreichischen Markt aus. Bei Business- Notebooks belegte Lenovo laut IDC zum Jahresende 2008 mit einem Anteil von 14,4 Prozent Platz zwei hinter Hewlett- Packard. Bei Business- Desktops liegt der Hersteller mit einem Anteil von 6,3 Prozent bereits auf Platz vier, wächst aber deutlich stärker als die Top drei Fujitsu Siemens Computers (FSC), HP und Dell. Auch die im Herbst 2008 eingeführten Ein- und Zwei-Wege- Server verkaufen sich gut. Laut Ajoy Philip, Director Server EMEA, setzt Lenovo derzeit in Deutschland rund 150 Server pro Woche ab. Rund 160 Server- Reseller waren zum Jahresende 2008 bereits an Bord.
Auch in anderen Bereichen will der Hersteller angreifen. So steht mittlerweile eine eigene Mannschaft um Martin Wild, Vertriebsleiter Public, für das Behördengeschäft, die in diesem Jahr Platzhirsch FSC Kunden abjagen soll. »Wir wollen FSC als bevorzugten Lieferanten im öffentlichen Bereich ablösen«, so die Kampfansage des Herstellers auf dem Partner Kick-off.
Investitionen in diesen Bereichen steht ein rigoroser Sparkurs auch bei Lenovo Deutschland gegenüber. Der chinesische Hersteller hatte vor kurzem angekündigt, weltweit 2.500 Stellen abzubauen (CRN berichtete). Das entspricht knapp zwölf Prozent der Gesamtbelegschaft. Davon ist auch die deutsche Ländergesellschaft betroffen. Bis zum Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. April 2009 wird es organisatorische Anpassungen und Kostensenkungen geben, kündigte Fischer an: »Alle Bereiche kommen auf den Prüfstand.« Auch Entlassungen seien wohl unumgänglich, so der Lenovo-Chef auf Nachfrage von CRN.
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