Linux im Windschatten

10. August 2006, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Linux im Windschatten (Fortsetzung)

Linux gewinnt ­Anteile
Vergleicht man Linux mit anderen Server-Betriebssystemen, dann fällt auf, dass sein Wachstum vor allem auf Kosten von Unix-Derivaten, besonders IBM AIX und HP-UX, und auch verstärkt von Novell Netware geht. Der Rückgang von Netware ist angesichts der eindeutigen Aussagen Novells zu Linux naheliegend. Nach der Übernahme von Suse im Jahr 2004 fährt Novell als ehemals proprietäre Software-Unternehmung nun eine Linux-Strategie. Der Anbieter hat mittlerweile rund 65000 Kunden, die den Suse Linux Enterprise Server im Abonnement beziehen.
Auch Suns Unix-Variante Solaris wird nach den Erhebungen von TechConsult im Verhältnis gesehen immer weniger wichtig. Waren es im Jahr 2004 noch 9 Prozent der befragten Organisationen, die das proprietäre Sun-Betriebssystem einsetzten, so waren es 2005 nur noch 7. Abzuwarten bleibt die künftige Entwicklung von Betriebssystemen aus dem Hause Sun. Der Anbieter überführt seine Betriebssysteme nach und nach in Open Source und wird in Zukunft schwerpunktmäßig auf Service-Umsätze zielen. Insgesamt dominiert Microsoft deutlich die Server-Betriebssystemlandschaft: über 90 Prozent der befragten Unternehmen setzen entsprechende Software aus Redmond ein. An dieser Marktstellung hat sich auch im Vergleich zum letzten Jahr nichts geändert.

Suse und Debian vorn
Bei den eingesetzten Linux-Server-Distributionen führte im Jahr 2005 in Deutschland Novells Suse-Linux deutlich vor dem Wettbewerber Red Hat, der weltweit den Linux-Markt mit großem Vorsprung anführt. Die Suse-Software-Pakete für Server haben auch künftig das höchste Potential. Noch vor dem Red-Hat-Betriebssystem steht hierzulande das nicht-kommerzielle Linux-System Debian mit 32 Prozent Anteil bei den befragten Unternehmen. Debian hat sich vor allem bei den langjährigen Open-Source-Anwendern als wahrhaft freie Referenz-Distribution etabliert. Zu den vier wichtigsten Distributionen gehört Open Suse, die Community-Version des Linux-Betriebssystems von Novell. Interessant ist, dass die deutlich jüngere, von Novell geförderte freie Linux-Variante hierzulande weit vor dem freien Betriebssystem Fedora Core liegt. Fedora ist seit 2003 die kostenlose Alternative ohne Support zur kommerzialisierten Linux-Software von Red Hat. ­Fedora ist eigentlich als Consumer-­Betriebssystem ausgelegt, kann aber wegen der freien Anpassbarkeit auch auf Servern eingesetzt werden ? was bislang lediglich in geringem Umfang geschieht.
Geringe Einsatzgrade hat auch Mandriva, ehemals Mandrake. Der schon fast abgeschriebene französische Linux-Anbieter hat Anfang 2005 den brasilianischen Linux-Distributor Conectiva und die amerikanische Firma Lycoris aufgekauft und geht mit seinem Corporate Server und einer Version für Server-Cluster den Unternehmensbereich an. Doch ein Wachstum der Marktanteile im kommenden Jahr ist nur in Bezug auf das bisher sehr niedrige Niveau (1 Prozent im Jahr 2005) zu erwarten. Turbo Linux spielt fast gar keine Rolle mehr.


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