Siemens Communications wird auf der internationalen Funkausstellung IFA in Berlin Programme verschiedener privater Fernsehsender live auf einem Mobiltelefon präsentieren, das mittels DVB-H (Digital Video Broadcast-Handheld) digitale Fernsehsignale empfangen kann. Zur Demonstration von "Mobile TV" nutzt Siemens erstmals öffentlich sein neues DVB-H-Testsystem, bestehend aus einer Serverplattform für mobiles Fernsehen und dem Prototypen eines Telefons, das solche Dienste empfangen kann. Mit diesem Equipment können Mobilfunkbetreiber DVB-H-Trials mit nur geringem Aufwand durchführen, um zum Beispiel die Akzeptanz der Endverbraucher für Mobile TV zu testen.
"Die Digitalisierung der TV-Netze ermöglicht die Konvergenz von Rundfunk- und Mobilfunktechnologie. Das wird als Ergänzung zum bereits vorhandenen Mobile Video Streaming interaktive Broadcast-Dienste direkt auf die Handys der Kunden bringen. Mobile TV auf Basis von DVB-H eröffnet also neue Marktpotenziale sowohl für die Telekommunikations- als auch die Medienindustrie", sagte Harry Strasser, Senior Vice President Innovations and End-to-End Solutions, Siemens Communications.
Über das DVB-H-Testsystem von Siemens lassen sich nicht nur Live- TV- oder Radio-Programme, sondern auch speziell aufbereitete Video-Streams über DVB-H senden. Eine Zugangskontrolle sorgt dafür, dass sich Premium-Content schützen lässt. Ein Electronic Service Guide (ESG) auf dem DVB-H-Handy führt den Nutzer durch die Programme und bietet einen schnellen und komfortablen Zugang zu allen Diensten rund um den DVB-H-Service.
Bei dem mobilen Endgerät handelt es um einen Geräteprototypen, der mit DVB-H-Empfänger, Stereosound und einem großen VGA-Touchscreen ausgestattet ist. Als PDA und Telefon lässt sich das Gerät ebenfalls einsetzen. Auf dem Siemens-Messestand werden während der IFA Live-Kanäle über DVB-H ausgestrahlt, die der DVB-H-Geräteprototyp empfängt. Damit sind ausgewählte Fernsehsender live auf dem Gerät zu sehen.
T-Mobile hat bereits angekündigt während der Fussball-WM nächstes Jahr, Spiele via DVB-H (aber auch via DMB - ein Derivat von DAB) in den Spiel-Städten auszustrahlen. Leider können sich die Bundesländer momentan nicht über eine einheitliche Frequenzvergabe für DVB-H einigen, so dass mit einem flächendeckenden Service so bald nicht zu rechnen ist. Aber wenigstens ist schonmal technisch der Anfang gemacht.