Lohnt sich der Einsatz von Voice over IP? (Fortsetzung)
- Lohnt sich der Einsatz von Voice over IP?
- Lohnt sich der Einsatz von Voice over IP? (Fortsetzung)
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VoIP-Risiken berücksichtigen
Bei der Einführung von VoIP müssen auch mögliche Risiken der Internettelefonie für das Unternehmen berücksichtigt werden. So gelten beispielsweise für ein Call Center, dessen Geschäftsmodell auf Telefonie basiert, andere Risikogewichtungsfaktoren als bei einem Automobilhersteller. Die Zusammenführung von Telekommunikation und klassischem Datenverkehr auf einer einzigen Infrastruktur erfordert daher die Anpassung der vorhandenen IT-Risiken an die neuen Dienste. So muss beispielsweise die vorhandene IT-Policy häufig an die Telefonie angepasst werden. Auch sind meist neue Anforderungen an Firewalls und Virenüberwachung umzusetzen. Neue Risiken wie unerwünschte Telefonwerbung (Spam over IP Telephony) oder leichteres Abhören der Telefonate müssen bei der Risikoanalyse ebenfalls beachtet werden. Außerdem soll die Wirtschaftlichkeit der geplanten Neueinführung geprüft werden. Dazu müssen Investitionskosten mit den Kosten der aktuellen Anlage verglichen werden. Auch muss entschieden werden, ob die neue Voice-over-IP-Lösung selbst betrieben werden soll oder im Rahmen eines Outsourcings an einen externen Dienstleister abgegeben wird. Mögliche Carrier (vergleiche Tabelle VoIP-Anbieter im Überblick) müssen ausgewählt und in die Einführungsstrategie eingebunden werden, denn eine komplette VoIP-Umstellung zu einem Stichtag erzeugt andere Kosten als eine schrittweise Einführung oder Parallelbetrieb.
Sicherheit beachten und Provider sorgfältig wählen
Bei aller Euphorie zu Voice over IP vergessen Unternehmen oftmals die Sicherheit. Sicherheitsrisiken durch Viren sind ebenso zu beachten wie die Gefahr eines Totalausfalls der Kommunikationsinfrastruktur durch eine Denial-of-Service-Attacke (DoS). Hilfreich bei der Betrachtung der Sicherheitsrisiken sind die Empfehlungen des NIST (National Institute of Standards and Technology) zu Kosten, Architekturen, Quality of Service-Anforderungen, SIP, Gateways, Firewalls, VPNs, Verschlüsselungen und IP-Security. Auch sollten Telefonanlagenhersteller und VoIP-Provider sorgfältig ausgewählt werden. Das Problem: Die großen Carrier zögern meist noch bei der Einführung von Voice-over-IP-Angeboten, da die Internettelefonie das klassische Geschäft kannibalisiert. City Carrierer und Internet-Serviceprovider stoßen jetzt häufig in diese Lücke und drängen mit aggressiven Tarifen und Preisstrukturen auf den Markt. Billig muss hier nicht gleich schlecht heißen - ein Vergleich der Leistungsmerkmale und angebotenen Servicequalität ist daher notwendig.
Wie umstellen auf VoIP?
Bei der Einführung einer VoIP-Telefoninfrastruktur hat sich die Umstellung zu einem bestimmten Stichtag nur selten umsetzen lassen. Meist sind die Unternehmen mit einer schrittweisen Einführung oder einem Parallelbetrieb beider Lösungen über einen gewissen Zeitraum besser beraten, denn die sukzessive Einführung lässt eine stetige Verbesserung und Beseitigung von »Kinderkrankheiten« der Voice-over-IP-Lösung zu. Der Parallelbetrieb erlaubt sogar eine ständige Optimierung der neuen IP-Welt im laufenden Geschäftsbetrieb - ohne die möglichen Folgen eines Ausfalls der VoIP-Lösung.