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Trend zur Aufrüstung und Veredelung

Rolle des Dienstleisters

Autor:Redaktion connect-professional • 13.9.2007 • ca. 1:55 Min

Doch auch die Eigenmarken sind in der Summe nicht mehr Eigenläufer. Die Produzenten müssen sich schon etwas einfallen lassen, um gegen die A- und B-Brand- Ware bestehen zu können. Zumal die ABrand- Hersteller aufgrund einer ständig breiteren Produktpalette und sinkenden Preisen bei steigender Leistung selbst für die B-Hersteller zu einer ernsthaften Konkurrenz geworden sind. Laut den CRNChanneltracks hat sich der Anteil der Eigenmarkenproduzenten gegenüber den Markenherstellern in den vergangenen drei Jahren deutlich verringert. Lagen Ende 2004 die Eigenmarkenhersteller mit einem Anteil (bei Mehrfachnennungen) von etwa 37 Prozent, bewegte sich die Kurve bis Mitte dieses Jahres auf unter 29 Prozent. Dabei ist es immer noch der Fachhandel, der bei Eigenmarken (mit vom Händler assemblierten oder von Distributoren angebotenen Geräten) das größte Geschäft macht.

Ob die Eigenmarke aus der Distribution so wichtig ist, wie dies Heynig auch in Zukunft für die Bluechip sieht, bezweifelt Ingram Micro Manager Jung. »Wir assemblieren für FSC Server, bis hin zur Stückzahl eins.« Und da könne der Broadliner binnen 48 Stunden liefern, mithin schneller als der Hersteller selbst. Notebooks und Desktops hingegen seien da kein Thema. Anders sehe es bei BtO aus. Ähnlich verfährt auch Mitbewerber Tech Data. Der Broadline-Distributor geht aber laut Peter Krebs, Leiter E-Services bei Tech Data Deutschland, einen Schritt weiter. »Wir gehen weg vom Boxenschieben hin zum Dienstleister«, stellt er fest und ergänzt, dass der Grossist neben Server auch Notebooks und PCs zusammenbaut. Aber auch da steht BtO hoch im Kurs, was Jochen Bless, Business-Unit Manager Storage und Components bei Actebis Peacock, fürs eigene Unternehmen nur bestätigen kann. Klar ist für ihn aber auch, warum assemblierende Fachhändler durchaus ihre Daseinsberechtigung haben: »Vor allem in Nischen, also dort wo A- und B-Brand-Hersteller keine adäquaten Produkte anbieten können.« Der Broadline-Distributor selber sieht sich dagegen eher in der Rolle des Veredlers und Aufrüsters.

Dass sich der Markt für assemblierende Fachhändler weiter verändern wird, steht außer Frage. Sie werden immer mehr die Rolle des Dienstleisters übernehmen und vielleicht etwas weniger mit dem Zusammenbauen von Geräten beschäftigt sein. Denn die Produkte, die sie nicht bei den Computerherstellern erhalten, können sie zumeist aus dem Eigenmarkenportfolio der Distribution auswählen. Ihre »Schraubertätigkeit« wird sich dafür mehr denn je auf das Aufrüsten und Veredeln konzentrieren. Ganz besonders bei Projekten, in Verbindung mit der Installation der Systeme. Denn während der Großhandel eher noch mit eigenen Marken oder White-Labels seine Fachhandelskunden bedient, versichern die Grossisten unisono, ihren Resellerpartnern nicht ins Kundengeschäft zu pfuschen. Man unterstütze den Handel bei Projektgeschäften mit Produkten, Dienstleistungen und vor allem mit Logistik, aber halte sich ansonsten aus dem Geschäft zwischen Reseller und dessen Kunden heraus.

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INFO

www.actebispeacock.de

www.bluechip.de

www.ingrammicro.de

www.techdata.de

www.synaxon.de