Mainframe raus, Kosten runter

19. Juni 2009, 17:43 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Hohe Skalierbarkeit und Verfügbarkeit

Im März 2008 sind dann die ersten angeschlossenen Kommunen auf die neue Plattform migriert. Die weiteren Städte und Gemeinden folgten in den nächsten Monaten, bis schließlich am 19. Mai 2008 mit den drei Kreisen die letzten Kunden des KRZ live gingen. Auf die neue Plattform umgeschaltet wurde jeweils am Wochenende. Im Vergleich zum Mainframe haben sich die Antwortzeiten während der Hauptlastzeit laut Messungen deutlich um zirka 70 Prozent verkürzt. 94 Prozent aller Transaktionen haben nun eine Antwortzeit von weniger als einer halben Sekunde. Dank der Cluster-Architektur lässt sich die Plattform bei Bedarf einfach skalieren – es muss lediglich ein neuer Server hinzugeschaltet werden. »Unser Mainframe hingegen war bei den Ausbaumöglichkeiten schon voll ausgereizt, eine Kapazitätserweiterung wäre wesentlich teurer gekommen«, berichtet Harnisch. Seine Vorzüge zeigt das Server-Cluster besonders bei Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit – für das KRZ zentrale Aspekte. Fällt im Cluster ein Knoten aus, übernimmt automatisch ein anderer Server dessen Funktion. »Einen Mainframe stellt man sich hingegen nicht doppelt hin«, bringt Harnisch die Vorteile der neuen Architektur auf den Punkt. Das Spiegeln der Applikationen und der Daten in zwei Rechenzentren verbessert die Ausfallsicherheit. Datenschutz und -sicherheit spielen auch anderweitig eine wichtige Rolle: Sie sind wesentliche Kriterien bei der Zertifizierung nach ISO 27001 des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die das KRZ Minden als erstes kommunales Rechenzentrum erhalten hat. Hier kommt die neue Speicherlösung mit ins Spiel. Im Rahmen der Mainframe-Migration beschloss das KRZ im Jahr 2007, auch beim dazugehörenden Speichersystem auf den aktuellen technologischen Stand zu gehen und schaffte deshalb zwei StorageWorks Virtual Enterprise Array (EVA) 8100 von HP an. Ebenso wie die Server sind auch die Speicher in zwei räumlich getrennten Rechenzentren gespiegelt. Die Verbindung der Speicher erfolgt über Fibre-Channel-Architektur. »Wir machen kein Backup über Nacht, sondern spiegeln sämtliche Daten online und automatisch auf das andere System«, erläutert Harnisch das Datensicherheits-Konzept. Selbst wenn ein Rechenzentrum komplett ausfällt, sind dadurch alle Daten nahezu in Echtzeit vollständig vorhanden. »Wir sind klar im Budget geblieben. Die gesamten Projektkosten, inklusive der internen Aufwände, werden sich innerhalb von zwei Jahren amortisieren«, betont Harnisch mit Blick auf 2009 und 2010. Die Kostensenkung, die der kommunale Dienstleister dank der neuen Plattform für das Finanzverfahren erreicht, möchte er direkt an seine Kunden weitergeben: »Ich gehe davon aus, dass wir unsere Preise etwa um 20 Prozent senken können«, erklärt Harnisch.


  1. Mainframe raus, Kosten runter
  2. Einheitlichkeit bei Servern als Ziel
  3. Hohe Skalierbarkeit und Verfügbarkeit

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