Media Markt nennt auf Anfrage von Computer Reseller News keine Gründe für die Änderung in der Einkaufspolitik, da man sich grundsätzlich nicht über die Beziehungen zu Lieferanten äußern wolle. Doch es liegt auf der Hand, dass sich der Retailer Vorteile von einem verbesserten, weil stärker automatisierten, Warenfluss erhofft.
Dafür ist die enge Anbindung zu einem festen Partner eine wichtige Voraussetzung. Laut Ernesto Schmutter, Software-Chef bei Ingram Micro, bietet das Single Distribution- Konzept allen Beteiligten klare Vorteile: »Der Retail hat seinen größten Optimierungsbedarf in der besseren Verfügbarkeit der Waren. Bei der Konzentration auf einen Distributor kann durch automatische Lager-Reports und Nachbestellungen die Verfügbarkeit besser gewährleistet werden.« Ein weiterer Vorteil liege in der Zeitersparnis. Mitarbeiter des Retailers sparen sich den aufwändigen Abgleich der Lagerbestände bei verschiedenen Distributoren und die individuellen Nachbestellungen. Stattdessen könnten sie sich auf absatzfördernde Maßnahmen wie Zweitplatzierungen konzentrieren. Aber auch die Distributoren profitieren davon, dass statt vieler Preisverhandlungen über das ganze Jahr, es nun nur noch eine Angebotsphase jährlich gibt und man sich auf Vertriebs- und Marketingsmaßnahmen konzentrieren kann. Der Hersteller kann wiederum einen höheren Absatz durch bessere Verfügbarkeit und Maßnahmen wie Zweitplatzierung seiner Produkte generieren.
Dieses Einkaufsmodell gilt zunächst nur für das Software-Sortiment. Eine Ausweitung auf andere Produktbereiche, wie beispielsweise Hardware oder Consumer Electronics, ist zunächst nicht geplant. Durchaus möglich aber, dass das Retail-Unternehmen sich dafür doch entscheidet, wenn sich das neue Modell im Software-Bereich bewährt hat.