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Mobilfunk-Markt im Umbruch

»Ovi« als offene Basis auch für Drittanbieter

Autor:Redaktion connect-professional • 6.8.2008 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Megatrend Mobility
  2. Querdenker Dirks
  3. »Ovi« als offene Basis auch für Drittanbieter
  4. Software-Welt noch fremd
  5. Kommentar

Vor allem im Businesskunden-Bereich warten die Carrier primär damit auf, schnelle Datenübertragung zu offerieren. Was Unternehmen jedoch tatsächlich wollen, sind nicht nur UMTS-Sticks für die Notebooks der Außendienstler. Oft wünschen sie weitaus mehr, nämlich die Verbesserung ihrer Geschäftsprozesse – etwa durch die Nutzungsmöglichkeit von speziellen Software-Lösungen in mobilen Datennetzen. Diesen nicht einfachen, aber lukrativen Job übernehmen derzeit kleine, sehr spezialisierte Systemhäuser und die großen Systemintegratoren. Zwar wird dabei in der Regel mit den Netzbetreibern partnerschaftlich kooperiert. Doch ein Großteil der Einnahmen fließt damit freilich nicht ins Portemonnaie der Carrier. Das könnte sich aber ändern, indem die Netzbetreiber künftig Integratoren und Systemhäuser übernehmen. Konzerne, die landesweit aufgestellte Telefongesellschaften akquirieren, verputzen ein Systemhaus zum Frühstück. Selbst die Übernahme eines international aufgestellten Systemintegrators dürfte keine allzu große Herausforderung sein – wohl aber dessen anschließende Integration.

Doch nicht nur im diffizilen Geschäftskundenmarkt könnten die Netzbetreiber den Zug verpassen. So hat beispielsweise der ursprünglich einmal als Gummistiefelhersteller gestartete Nokia-Konzern erkannt, dass Zuwächse künftig nicht mehr ausschließlich aus dem Verkauf von Mobiltelefonen und Mobilfunk-Infrastruktur kommen werden. Auf Software basierende Angebote sollen bei den Finnen bald wesentlich dazu beitragen, dass die Kasse klingelt. »Nokia verstärkt sich durch ein visionäres Team, das neben dem Verständnis für Social Activity-Dienste auch über die technischen Fähigkeiten verfügt, diesen Bereich noch weiter zu entwickeln«, erläutert Niklas Savander, Chef des Nokia- Geschäftsbereichs Services & Software.

Zentraler Bestandteil des neuen Servicegeschäfts bei Nokia ist die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Online-Plattform »Ovi«, die bislang vor allem Musik-Downloads und den Navigations-Service »Nokia Maps« vermarktet. Die Finnen betrachten »Ovi« als offene Basis auch für Drittanbieter und denken auch über die Einbindung anderer Web 2.0-Communities nach: Mit einer künftigen Generation von Superhandys könnte der Anwender somit etwa auf einen Blick erkennen, welche ihm bekannten »StudiVZ«- oder »Xing«-Mitglieder sich gerade in seiner Nähe aufhalten.