Der Versandhandelsverband bvh erwartet für das laufende Jahr einen Umsatzzuwachs von 2,7 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro. Während die klassischen Versender weiter verlieren, boomen die Online-Umsätze. Im Elektro-Bereich soll es 2010 sogar Zuwächse von mehr als 20 Prozent geben.
Ein solides Umsatzplus von 2,7 Prozent konnte Thomas Lipke, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh), bei der Vorstellung der jährlichen Studie »Distanzhandel in Deutschland« präsentieren. Doch was die Prognose auch zeigt: Der Verband wird immer mehr zu einem Vertreter der deutschen Onlinehandels-Branche. Von dem 2010 erwarteten Gesamtumsatz in Höhe von 29,9 Milliarden Euro entfallen 17,8 Milliarden Euro bzw. 59,5 Prozent auf Online-Bestellungen. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 53,5 Prozent. Damit erweist sich das E-Commerce-Geschäft für den Versandhandel als Wachstumsmotor: Gegenüber 2009 sollen die Online-Umsätze in diesem Jahr um 15 Prozent steigen, während das auf dem klassischen Bestellweg erzielte Umsatzvolumen um elf Prozent auf 12,1 Milliarden Euro zurückgeht.
Betrachtet man die Anzahl der einzelnen Bestellungen im Detail, ist die Übermacht der Etailer noch erdrückender: Laut bvh werden 71 Prozent der Bestellungen im laufenden Jahr per Internet getätigt – zehn Prozent mehr als 2009. Die klassischen Bestellwege Telefon (19 Prozent) und Brief bzw. Postkarte (drei Prozent) sind dagegen klare Auslaufmodelle. »Die Siegenzug des Onlinehandels ist ungebrochen«, lautet denn auch das Fazit von bvh-Chef Lipke.
Einen großen Anteil an diesem Trend hat übrigens der Onlinehandel im Segment »Unterhaltungselektronik und Elektronikartikel«: 2010 sollen die per Internet generierten Umsätze hier um mehr als 20 Prozent zulegen – nicht zuletzt dank der Fußball-WM. Bereits 2009 entfielen im Elektro-Bereich mehr als 77 Prozent des Umsatzes auf Online-Bestellungen.