Stromverbrauch detailgenau
- Messen ist das A und O
- Stromverbrauch detailgenau
- Energie-Infrastruktur als Dienstleistung?
Dazu gehört eine permanente Messung des Stromverbrauchs an verschiedenen Stellen, etwa an den Kopfverteilern. »Außerdem messen wir, teilweise mit selbst konstruierten Einrichtungen, permanent in allen Gängen alle zehn Zentimeter und an den Umluft-Kühlgeräten Temperatur und Feuchte«, erklärt Ecke. Er weist auch darauf hin, wie wichtig es sei, den Druck im Doppelboden konstant zu halten – und zwar bei nur sechs bis acht Pascal, nicht wie sonst üblich, wesentlich höher. Außerdem ermittelt Ecke ständig die Betriebsstunden von Dampfbefeuchter und Heizung sowie die Temperaturspreizung zwischen Vor- und Rücklauf. Weiter misst er die umgewälzte Luftmenge und ihre Geschwindigkeit sowie Druck und Durchflussmenge am Kaltwasserzulauf. Ecke weist auch darauf hin, wie wichtig es sei, die Platten des Doppelbodens so zu wählen, dass die Luftversorgung für jeden Punkt individuell durch das Öffnen und Verschließen von Löchern regelbar ist. Außerdem präferiert er im Gegensatz zur üblichen Abluft- die Zuluftregelung. »Luft muss mit gleichem Druck und derselben Temperatur zugeführt werden«, betont er. Dafür brauche man geeignete Geräte, außerdem sei ein gewisser Regelungsaufwand seitens des Bedienpersonals kaum zu vermeiden. »Das Ergebnis all dieser Messungen: Zwei von vier Kühlgeräten konnten bei uns durch vernünftige Steuerung der Gesamtinstallation abgeschaltet werden«, sagt Ecke stolz. Zudem betreibt er Redundanzgeräte nur mit 70 Prozent der vollen Drehzahl – so verbrauchen sie nur halb so viel Strom wie sonst. »Ist ihr Einsatz bei Volllast nötig, können wir sie auf 100 Prozent beschleunigen«, sagt er. Drei oder vier Monate verzichtet der IT-Spezialist gänzlich auf Kühlsysteme und setzt auf freie Kühlung. Martin Rossmann, beim RZ-Infrastrukturanbieter Rittal verantwortlich für Forschung und Entwicklung, gab einen Ausblick in die zukünftige RZ-Welt. Zu der werden wohl nicht nur drahtlose Online-Messgeräte gehören, zum Beispiel Temperaturfühler, sondern auch neuartige Batterietechnik, adaptiv geregelte Prozesse und eine eigenständige Energieerzeugung, etwa per Blockheizkraftwerk. Zudem experimentiert der Hersteller mit nachwachsenden Rohstoffen, die bisher verwendete, mehr oder weniger seltene Metalle ersetzen sollen.