Orientierungsloser Handelskonzern
Metro-Chef Cordes tritt zurück
Eckhard Cordes, der Vorstandschef des Handelsriesen Metro, tritt zurück. Wie der Spitzenmanager erkläre, stehe er für eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Verfügung, da die nötige Vertrauensbasis fehle. Zu den internen Querelen, die Cordes Rückzug bewirkten, gehörte auch ein Streit mit dem MSH-Gründer Erich Kellerhals.
Nach einer Reihe interner Querelen und Spekulationen rund um einen möglichen Rücktritt hat Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes seinen Rückzug angekündigt. Er stehe für eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Verfügung, da die nötige Vertrauensbasis fehl, so der Spitzenmanager. Cordes Vertrag läuft offiziell noch bis zum 31. Oktober 2012. Zwar hätten nach Ansicht von Cordes die Aktionärsfamilien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck seine Vertragsverlängerung weiterhin gewünscht. Doch seien immer wieder Spekulationen zu seiner Vertragsverlängerung in die Öffentlichkeit gelangt, die »sowohl dem Unternehmen als auch den Mehrheitsgesellschaftern und meiner Person zu schaden drohten«, so Cordes.
Die Autorität von Cordes wurde in den letzten Monaten durch Diskussionen um die Zukunft der Metro-Handelslinien Kaufhof und Real stark angekratzt. Ebenfalls zur Demontage des Metro-Chefs trug der Rechtsstreit mit Erich Kellerhals, einem der Gründer der Konzerntochter Media-Saturn, bei. In der Auseinandersetzung ging es nicht zuletzt um die Frage, inwiefern die dezentrale Aufstellung von MSH im Zuge einer Neuaufstellung als Multichannel-Händler verändert werden solle. Cordes’ Abgang erfolgt nun kurioserweise zeitgleich mit dem Start des Onlineshops Saturn.de, dem Startschuss für die Multichannel-Strategie von MSH.
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