Zum Inhalt springen

Microsoft bläst Attacke auf Yahoo ab

Microsoft hat überraschend sein Kaufangebot für Yahoo zurückgezogen. Durch den monatelangen Kampf sind beide Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen worden.

Autor:Lars Bube • 5.5.2008 • ca. 0:50 Min

Microsoft CEO Steve Ballmer hat Yahoo Chef Jerry Yang in einem Brief das Ende der Übernahmeschlacht angekündigt.

In einem Brief an den Yahoo Chef Jerry Yang hat Microsoft CEO Steve Ballmer sein Kaufangebot zurückgezogen. Obwohl Microsoft bereit war, sein ursprüngliches Angebot um fünf Milliarden Dollar auf 47,5 Milliarden Dollar aufzustocken, wurde dies vom Management vom Yahoo Management immer noch nicht als ausreichend angesehen, das auf 53 Milliarden Dollar bestand. Von der angedrohten Taktik, das Management zu übergehen und sich direkt an die Aktionäre von Yahoo zu wenden, nimmt Microsoft jetzt ebenfalls Abstand. Dieser Rückzug kam für die meisten Analysten überraschend.

Für Microsoft ist es schon die zweite Pleite beim Versuch, einen großen Rivalen zu übernehmen. Vor einigen Jahren hatte Microsoft die geplante Übernahme von SAP abgesagt. Damals wurde das Scheitern der Gespräche allerdings erst hinterher bekannt, was den Imageschaden begrenzte. Die Übernahmeschlacht um Yahoo hat Microsoft dagegen von Anfang im vollen Licht der Öffentlichkeit geführt, was die Blamage umso größer macht.
Auch Yahoo hat einigen Schaden davon getragen. In seiner Not hatte sich Yahoo sogar eng an den Rivalen Google angelehnt. Wie Ballmer in seinem Brief schreibt, war Yahoo dabei sogar bereit, wichtige bezahlte Internetsuchbegriffe an Google outzusourcen. Dies war wohl der entscheidende Punkt, der weitere Übernahmebemühungen für Microsoft unattraktiv machte.