Microsoft hat angekündigt, den Suchmaschinenanbieter Yahoo übernehmen zu wollen. Der Softwaregigant versucht, durch die Übernahme seinen späten Start auf dem Online-Werbemarkt wett zu machen – und zahlt dafür einen teuren Preis.
Der Softwaregigant Microsoft will den Internetkonzern Yahoo übernehmen und hat angekündigt, pro Aktie einen Preis von 31 Dollar zu bezahlen – das entspricht einer Gesamtsumme von 44,6 Milliarden Dollar. Microsoft ist damit bereit, 62 Prozent mehr zu bezahlen als die Yahoo-Aktie gestern Abend an der New Yorker Börse wert war. Der Softwareriese zahlt damit einen hohen Preis für unternehmenspolitische Versäumnisse. So hatte es der Konzern trotz seiner beherrschenden Stellung auf dem Softwaremarkt weder geschafft, eine erfolgreiche Suchmaschine zu lancieren, noch im profitträchtigen Geschäft mit Onlinewerbung Fuß zu fassen. In beiden Geschäftsfeldern läuft Microsoft bisher Marktführer Google hinterher, der alleine im zurückliegenden Quartal 4,83 Milliarden Dollar mit Onlinewerbung erzielte.
In den vergangenen Monaten gab es wiederholt Gerüchte um einen möglichen Einstieg von Microsoft bei Yahoo. Seit Ende 2006 sprachen die Unternehmen auch über Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Microsoft hofft, die Übernahme von Yahoo im Laufe der zweiten Hälfte des Jahres 2008 abschließen zu können. An den Finanzmärkten sorgte die Nachricht für deutliche Reaktionen: Der Kurs der Yahoo-Aktie an der Frankfurter Börse stieg nach Bekanntwerden des Kaufangebots um 60 Prozent. Die Aktie von Softwaregigant Microsoft gab dagegen um rund fünf Prozent nach.