Der Charme der Axsionics-Chipkarte besteht nicht zuletzt darin, dass alle biometrischen Daten nur auf der Karte gespeichert werden. Eine Speicherung in einer zentralen Datenbank ist nicht nötig. In der Praxis lässt sich die Karte als ganz persönliches Verifikationsinstrument für bestimmte Eingaben am Monitor benutzen. Diese Eingaben werden verschlüsselt auf die Karte übertragen. Die Nutzer können sie mittels der optischen Anzeige überprüfen und mit einer TAN-Nummer, die sie für genau diesen Zweck überspielt bekommen, endgültig freigeben. Im Prinzip ähnelt dieses Verfahren aus Anwendersicht dem mTAN-Verfahren, bei dem eine einzelne, nur kurzzeitig gültige Nummer auf das Mobiltelefon übertragen wird. Alain Rollier, Geschäftsführer von Axsionics, sieht das ebenso, weist indes auf einen kleinen, aber feinen Unterschied hin: »Die Übertragung auf das Mobiltelefon kann gefälscht oder abgehört werden, bei dem Verfahren mit dem Flimmercode und unserer biometrisch gesicherten Ausweiskarte ist das nach menschlichem Ermessen unmöglich.«
Vielfältige Anwendungen Die Flimmercode-Karte kann für beliebige Authentisierungsanwendungen eingesetzt werden. Sun Microsystems hat die Karte beispielsweise in einem Projekt zusammen mit Accenture in sein Identitätsmanagementsystem integriert. Siemens IT Solutions and Services (SIS) will die Karte für sicheres und komfortables Online-Banking weltweit an Banken verkaufen. Nach Aussage von Dr. Andreas Finke, Leiter des SIS-Geschäftszweigs Finanzdienstleistungen, testen mehrere Banken in Deutschland und der Schweiz bereits die Lösung. Finke ist zuversichtlich, dass die große Zahl von Internetbenutzern, die bisher aus Sicherheitsgründen ihre Bankgeschäfte nicht über das Internet betreiben, durch die Axsionics-Karte umgestimmt werden können.