MS Project: Partnerbasis wächst rapide

16. März 2006, 0:00 Uhr | Markus Reuter

MS Project: Partnerbasis wächst rapide. Unter den Produkten der Gates-Company war Microsoft Project lange Zeit ein Mauerblümchen. Nun mausert es sich zur Ballkönigin. Mit der zunehmenden Integration in die Office-Familie wächst das Interesse der Partner für die Lösung.

MS Project: Partnerbasis wächst rapide

Autor: Dr. Jakob Jung
Die Entwicklung ist imposant. Die Zahl der Partner, die sich auf Microsoft Project fokussieren, hat sich binnen eines Jahres verdoppelt. »Wir haben derzeit weltweit 600 Partner und es werden ständig mehr«, berichtet Wolfgang Ebermann, Leiter der Information Worker Business Group bei Microsoft EMEA. Auf der europäischen »Microsoft Office Project Konferenz 2006« am 23./24. Februar in München zeigten allein 19 Project-Partner ihre Ergänzungslösungen. Auf der Microsoft-Web-Site sind derzeit ebenfalls 19 deutsche MS-Project-Partner gelistet: Davon offerieren acht Trainings, 17 haben ein unterstützendes Produkt entwickelt, und 15 bieten Dienstleistungen an, zum Beispiel allgemeine Projektmanagement-Beratung, Implementierung, Rollout und Anpassungen.

Überhaupt können die Redmonder mit der Entwicklung bei MS Project zufrieden sein. Laut Ebermann gab es im vergangenen Jahr mit diesem Produkt ein hohes zweistelliges Umsatzwachstum.

Und auch der Gesamtmarkt für Projekt- und Portfolio-Management (PPM) entwickelt sich positiv. Laut den Marktforschern von Gartner betrug 2004 das Umsatzvolumen 406 Millionen Dollar. Bis 2009 rechnen die Analysten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 11,4 Prozent.

IDC beurteilt den Markt ebenfalls optimistisch und spricht von einem dramatischen Wachstum: »PPM übertrifft andere Enterprise-Software-Segmente als Zukunftschance für ISVs«, urteilt IDC-Analyst Evan Quinn. Eigentlich sei der Einsatz von PPM-Systemen in Unternehmen schon lange überfällig. Aber nun sei der Markt reif und die Software habe ihre Kinderkrankheiten abgelegt. Insgesamt werde der PPM-Markt zum Ende dieses Jahrzehntes die magische Grenze von einer Milliarde Dollar übertreffen.

Die Strategie von Microsoft im PPM-Markt unterscheidet sich dabei von den Wettbewerbern: »SAP kommt von der Finanzseite, Mercury offeriert ein Testing-Tool, Niku macht eher Systementwicklung. Unsere besondere Stärke liegt dagegen im Scheduling und der Integration mit Excel und Outlook«, meint Michael Angiulo, General Manager Microsoft Project. Mit dem Kauf des amerikanischen Spezialanbieters UMT vor wenigen Wochen hat die Gates-Company ihr PPM-Portfolio nach oben in Richtung strategische Projekt-Analyse abgerundet. »UMT hat traditionell tausende von Dollar Lizenzgebühren pro Arbeitsplatz verlangt. Wir bringen diese Technologie jetzt in den Mainstream«, bemerkt Angiulo. Zum Jahresende soll die neue Version von Project 2007 erscheinen, die UMT enthalten wird und außerdem wesentlich einfacher zu bedienen und schneller sein soll als die Vorgängerversion (etwa 20-mal so schnell auf der Server-Seite). Dann soll MS Project auch endgültig in der Office-Familie ankommen und stark von den Kollaborationsfähigkeiten des Sharepoint-Servers profitieren.

Die Microsoft-Partner sind durchaus angetan von der Entwicklung bei MS Project: So hofft etwa Michael Louis, Geschäftsführer des deutschen Project-Partners Mindjet: »Wir erwarten uns zusätzliche Impulse durch die neue Version, insbesondere, weil es jetzt einfacher wird, bei mehreren Projekten den Überblick zu behalten.« Zudem lasse sich die neue Version leichter integrieren und installieren.

Seit November bieten die Alzenauer über Ingram Micro ein spezielles Projekt-Bundle für Händler an, das so genannte Power-Paket. Es besteht aus der Visualisierungssoftware Mindmanager Pro 6, dem neuen Projectlinker 2005 von Wodey Informationssysteme und Microsoft Office Project Standard 2003. Interessierte Händler erhalten bei Ingram Micro kostenlos ein Promo-Kit mit 60-Tage-Testversionen. »Es ist noch zu früh zu sagen, wie das Bundle vom Channel angenommen wird«, gibt sich Louis vorsichtig. Generell aber sei das Interesse groß. Mindjet will ein eigenes Partner-Ökosystem aufbauen. »Systemhäuser können in erster Linie Templates und Schnittstellen entwickeln und damit ihren Kunden einen echten Mehrwert bieten.« Das unterstreicht auch Ebermann: »Unsere Partner müssen die Berichtsmöglichkeiten erweitern und Lösungen für spezifische Branchen bieten.«

Für Händler wird MS Project mit der neuen Version außerdem leichter zu verkaufen sein. »Bisher wurden kleine Projekte de facto nicht mit MS Project geplant, weil es kein einfach zu bedienendes Werkzeug war. Das ändert sich nun glücklicherweise«, freut sich Reiner Wodey, Geschäftsführer von Wodey Informationssysteme.

Generell wird die MS Project-Software im Moment bei deutschen Behörden und auch bei Maschinenbauern oft verwendet. Andere Branchen haben aber noch starken Nachholbedarf, denn Projekte planen muss man schließlich in jedem Unternehmen.

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INFO

Ingram Micro Distribution GmbH
www.ingrammicro.de/powerpaket

Microsoft Deutschland GmbH
www.microsoft.de

Mindjet GmbH
www.mindjet.de

Wodey Informationssysteme
www.wodey.de


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