NAS-Einsteigersysteme: Vielseitige Speicherschachteln. Ob verkabelt, mobil oder drahtlos: die jüngste Generation von Network Attached Storage lässt sich unkompliziert und flexibel für die zentrale Datenhaltung, Sicherung, Archivierung und sogar den Transport von Dateien nutzen. NAS erobert so auch Kleinunternehmen und sogar Endanwender.
Während Business-Kunden vor allem Speichersysteme benötigen, die ihren Leistungs- sowie Hochverfügbarkeitsanforderungen genügen und Einsparpotenziale etwa durch Konsolidierung und vereinfachtes Management erschließen, verlangen SOHOs und Endanwender schlicht nach simplen, kostengünstigen Lösungen. Dem begegnen immer mehr Hersteller mit preiswerten NAS-Einsteigersystemen, die sich flexibel für die unterschiedlichsten Einsatzszenarien nutzen lassen.
Die Marktforscher von Gartner sehen für NAS-Appliances im Entry-Level-Segment ein viel versprechendes Geschäftspotenzial. »Wir erwarten, dass in diesem Jahr weltweit fünf Millionen Server für weniger als 5.000 US-Dollar pro Gerät abgesetzt werden, davon 1,6 Millionen Geräte unter 4.100 Euro in der Region EMEA«, erklärt Robin Burke, Research VP bei Gartner EMEA. Nach Ansicht der Analysten müssen die Geräte jedoch den spezifischen Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen gerecht werden. Dazu gehört vor allem, die häufig vorhandenen unterschiedlichen Betriebssystemplattformen wie Windows, Mac OS oder auch Unix/Linux unter einen Hut zu bringen. Anwender müssen ohne hohen Installations- oder Konfigurationsaufwand von den verschiedenen Clients auf die zentralen Netzwerkspeicher zugreifen können.
Netzwerkspezialist Allnet hat seine Angebotspalette um den »NAS DISK Server« erweitert, der mit maximal 250 GByte Speicherkapazität File-Dienste über seine 10/100-Ethernet-Schnittstelle im Netzwerk zur Verfügung stellt. Über ein Web-Interface wird der integrierte FTP-Server konfiguriert, beispielsweise User-Zugriffsrechte vergeben. Per CIFS/SMB-Protokoll kommuniziert der »NAS DISK Server« vor allem in Windows-Netzwerken. Für weitere Plattformen wie Linux oder Apple Macintosh steht zusätzlich Samba zur Verfügung. Allnet wandelt mit diesem NAS-Gerät zum HEK ab ca. 89 Euro (zuzüglich Festplatte) auf den Spuren von Snap Appliance. Der in diesem Sommer von Adaptec übernommene Stückzahlen-Marktführer in Sachen Network Attached Storage hatte schon vor zwei Jahren mit seinem Snap Server 1100 Festplattenkapazität netzwerkfähig gemacht und in einem kleinen, schmucken Gehäuse verpackt, das auf jedem Schreibtisch eine gute Figur macht.
Iomega kappt jetzt obendrein das Kabel: Das brandneue System »NAS 100d« kommt mit integriertem Wireless LAN Access Point und 250 GByte Festplatte zum EVP von rund 690 Euro daher. Der kleine Storage-Server kann somit nebenbei als Hot Spot dienen und PCs, Notebooks und PDAs drahtlos vernetzen. Dank WLAN-Standard 802.11g steht eine Datentransferrate bis zu 54 Mbit/s zur Verfügung. Die Verbindungen lassen sich über WEP (Wired Equivalent Privacy) gegen unbefugten Zugriff sichern. Wird das »NAS 100d« per WLAN- Schnittstelle als Netzwerkspeicher in ein vorhandenes Drahtlos-Netz integriert, kommt es sogar ganz ohne Kabel aus.
Das kompakte Schuhschachtel-ähnliche Gehäuse bietet zwar nur Platz für eine einzige IDE-Festplatte, Iomegas jüngster NAS-Sprössling lässt sich dennoch erweitern. Über zwei USB-2.0-Ports können bei Bedarf weitere externe Festplatten oder Wechselspeichermedien wie das REV-Laufwerk angebunden werden. Auch diese zusätzlichen Kapazitäten stehen dann über den NAS-Server allen Clients im Netzwerk zur Verfügung.
Allnets »Storage Server USB2.0« bringt ebenfalls mobile Massenspeicher mit USB-Port ins LAN (ab 85 Euro HEK ohne Speicher). Externe Festplatten und Flash-Drives, beispielsweise zum Einspielen von Digitalkamerafotos oder MP3-Musikstücken, können über das Gerät ins Netzwerk integriert werden, so dass sämtliche Anwender im LAN auf die darauf vorhandenen Daten zugreifen können.
Hersteller Ximeta offeriert unter der Marke »NetDisk« im Einsteigermarkt gleich eine ganze Palette von NAS-Servern vom Mini-System mit 2,5-Zoll-Festplatte bis hin zum Rundum-sorglos-Paket für das SOHO. Mit dem Begriff NDAS (Network Direct Attached Storage) ordnet das Unternehmen seine Produkte indes einer neuen Kategorie von Netzwerkspeichern zu. Der Aufbau und die grundlegenden Technologien entsprechen jedoch typischen NAS-Systemen. Ähnlich wie Iomegas »NAS 100d« kombiniert auch Ximetas »Netdisk Wireless Office« die traditionelle kabelgebundene LAN-Anbindung mit einem Wireless Access Point nach dem Standard 802.11g. Die Netdisk bietet dank integriertem 4-Port-Fast-Ethernet-Switch mehr Flexibilität bei der Anbindung von Netzwerkkomponenten. Der drahtlose Zugriff auf die 250 GByte Speicherkapazität der aktiv gekühlten, internen 3,5-Zoll-Festplatte kann per WEP oder Wi-Fi Protected Access (WPA) mit 64 oder 128 Bit Verschlüsselung gesichert werden. Ximeta bietet die »Netdisk Wireless Office« zum EVP ab rund 375 Euro an. Als »Netdisk Office« ist sie auch in einer Version ohne WLAN, dafür aber mit 8-Port-Fast-Ethernet-Switch zu haben.
(Ausführliche Übersichtstabelle in der Printausgabe.)