NEC Mitsubishi: Höhere Preise statt größere Stückzahlen. Im Vergleich zu Wachstumsmärkten wie Rußland, Osteuropa und der Türkei gehen die Umsätze mit LC-Displays in deutschsprachigen Ländern zurück. Um diese Entwicklung aufzufangen, setzt Display-Anbieter NEC Mitsubishi im neuen Geschäftsjahr auf hochpreisige Produkte und Spezialanwendungen wie Medical- oder Public-Displays.
NEC Mitsubishi hat seine Ziele hoch gesteckt: 463 Millionen Euro Umsatz will der Display-Anbieter 2004 in Europa erreichen ? immerhin 85 Millionen Euro mehr als im vergangenen Geschäftsjahr. Zwei Wege sollen zum Erfolg führen: 20 Prozent neue Kunden pro Jahr gewinnen und 30 Prozent Umsatz mit neuen Produkten generieren.
Zu der Kategorie »neue Produkte« zählt NEC Mitsubishi drei Linien: Public-Displays (großformatige Monitore für den Einsatz in Hotel-Lobbies, an Flughäfen und Bahnhöfen oder am Point of Sale), Bildschirme für medizinische Anwendungen (Konzentration auf Schwarz-Weiß-Kontrast für die Darstellung von CT- und Röntgenbildern) sowie Bildschirme für farbkritische Anwendungen (erhöhte darstellbare Farbskala für Fotografen und Druckprofis). Monitore für Mediziner und farbkritische Anwendungen führt NEC Mitsubishi erst ab Oktober im Markt ein. Public-Displays tragen bereits ungefähr zehn Prozent zum Umsatz in Europa bei. Diesen Bereich will der Hersteller weiter nach vorne treiben und hat mit fünf Partnern acht Technologiezentren gegründet, die sich auf die Beratung rund um das Thema konzentrieren und über Showrooms verfügen, in denen sie Lösungen mit Public-Displays vorführen können. Die Zentren befinden sich in Dresden, Hamburg, Kohlberg, Willich, Nürnberg, Ismaning und Melle.
Um Branchen wie den Finanz- und Druckermarkt wie auch die Medizinindustrie zu erreichen, setzt NEC Mitsubishi außerdem auf größere Formate: Von 17 auf 19 Zoll beziehungsweise von 20 auf 21 Zoll. So will der Anbieter die Umsätze erhöhen, ohne die Stückzahlen massiv steigern zu müssen. »Wir konzentrieren uns in Deutschland auf höherpreisige Produkte, die wir an High-Tech-Kunden verkaufen wollen«, fasst es Akagi zusammen.
Neukunden erwartet sich NEC Mitsubishi aus Rußland und Osteuropa. »Wir werden unsere Distribution in diese Regionen ausdehnen und mit einer eigenen Vertriebsmannschaft auch in Südeuropa mehr Präsenz zeigen«, plant Nick Akagi, seit Mai 2004 neuer Managing Director Europe bei NEC Mitsubishi.
Im Gegensatz zum Wachstumsmarkt Rußland steht die deutschsprachige Region schlecht da. Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Meko Ltd. sind die LCD-Stückzahlen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von ungefähr 35 Prozent (Q1 2002) auf etwa 30 Prozent (Q4 2003) in Bezug auf den europäischen LCD-Markt zurückgegangen. NEC Mitsubishi befindet sich in den deutschsprachigen Ländern sowohl nach Stückzahlen als auch nach Umsatz auf den hinteren Plätzen. Mit 2,6 Prozent Marktanteil erreicht der Anbieter nur Platz 15 (nach Stückzahlen) beziehungsweise mit 3,4 Prozent nach Umsatz Platz zwölf. In Gesamteuropa erfreut sich der Hersteller größerer Beliebtheit und liegt auf Platz neun (Volumen) beziehungsweise acht (Umsatz).
Zu Beginn des vergangenen Geschäftsjahres hatte NEC Mitsubishi angekündigt, Retailmärkte mit exklusiven Produkten zu adressieren. 15 Prozent sollte das Segment zum Umsatz beitragen. Der Plan ist aufgegangen. »Wir generieren zwischen zehn und 15 Prozent mit unseren Accusync-Retailmonitoren und sind damit zufrieden«, bestätigt Akagi. Im August wird das Unternehmen drei Folgemodelle in den Formaten 15, 17 und 19 Zoll vorstellen.
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