Real-World Labs: Test WLAN-Controller, Teil 2

Network Computing: WLAN-Controller auf dem Prüfstand

17. September 2008, 12:05 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Siemens Hipath Wireless Controller C2400

Der Siemens Hipath Wireless Controller C2400 kann bis zu 200 WLAN-Access-Points verwalten.
Der Siemens Hipath Wireless Controller C2400 kann bis zu 200 WLAN-Access-Points verwalten.
Das Pendant zum Siemens-WLAN-Controller war der Access-Point AP 2610.
Das Pendant zum Siemens-WLAN-Controller war der Access-Point AP 2610.

Einen anderen Lösungsansatz verfolgt Siemens mit dem Hipath-Wireless-Controller C2400. Diese Appliance arbeitet ohne eigene PoE-Ports und nutzt vier getrennt voneinander konfigurierbare Schnittstellen, um bis zu 200 Access-Points zu verwalten.

Im Test nutzt Network Computing ausschließliche Indoor-APs mit integrierter Antenne vom Typ 2610. Siemens hat zudem Access-Points für den Outdoor- oder Industrieeinsatz sowie 11n-Geräte. Für kleine Netze offeriert Siemens einen C20-Controller, der maximal 32 Access-Points steuert.

Im Inneren des C2400 arbeitet ein angepasstes Linux-Betriebssystem. An der Front der Appliance gibt es einen Slot für CF-Karten. Sollte es Probleme geben, kann der Verwalter ausführliche Log-Informationen sammeln und auf die CF-Karte sichern.

Ein fünftes Netzwerk-Interface mit statischer IP-Adresse fungiert als Startpunkt für die Grundeinstellung. Dort stellt der Administrator zunächst die anderen Schnittstellen ein und geht dann zur WLAN-Konfiguration über.

Das Web-GUI verzichtet auf Design-Gimmicks und Grafik-Schnörkel. Es stellt die sehr ausführliche Controller-Konfiguration so übersichtlich dar, wie es die komplexen Optionen zulassen. Siemens setzt ein dreistufiges Menü für Sektion, Abschnitt und Option ein, woran sich der Anwender schnell gewöhnt.

Die Oberfläche gibt dem Anwender eine bessere Übersicht, als das bei D-Link der Fall ist. Zudem sind die Dialoge einleuchtender und besser zueinander passend aufgebaut. An einigen Stellen muss man sich allerdings erst einmal an die Siemens-eigenen Akronyme gewöhnen.

Logische WLANs finden sich im Abschnitt »VNS« für Virtual-Network-Settings. Sehr gut gefällt hier, dass nahezu alle wesentlichen Einstellungen auf einer Seite zusammengefasst erscheinen. Bei D-Link muss der Verwalter beispielsweise die DHCP-Konfiguration in einem LAN-Dialog durchführen und später an ganz anderer Stelle die SSID via Tunnel auf dieses IP-Segment einstellen.

Bei Siemens erscheinen direkt im zugehörigen VNS-Dialog neben dem Namen und dem Betriebsmodus die passenden DHCP-Optionen für genau dieses Segment. Auch die Captive-Portal-Einstellungen sortiert Siemens innerhalb der VNS-Konfiguration ein.

Der Verwalter kann zudem Konfigurations-Templates für APs erstellen und sichern. Neu der Infrastruktur hinzugefügte Access-Points lassen sich so im Handumdrehen mit der Grundkonfiguration versehen.

Die Access-Points liefert Siemens mit einer besonderen Firmware für den Betrieb an der Management-Appliance aus. Als Standalone-Geräte funktionieren die APs nicht. Dafür integriert Siemens die Firmware-Updates für alle unterstützten APs in Update-Pakete für den Controller. Ein Update des C2400 bringt automatisch alle angeschlossenen APs auf die aktuelle Version.

Auch Siemens integriert die Rogue-Funktion, um fremde Access-Points aufzuspüren und deren Konfiguration darzustellen.

Im Test überzeugt die Siemens-Lösung, da die Konfiguration im direkten Vergleich zu D-Link simpler zu handhaben ist, obwohl sie deutlich mehr Optionen anbietet.

Im Gegenzug fällt die Lösung mit C2400 laut Listenpreis deutlich teurer aus, als das bei D-Link der Fall ist – der kleine C20 wäre hier ebenbürtig. Dafür skaliert der Hipath-Wireless-Controller deutlich besser. Der C2400 eignet sich daher eher für mittelgroße und große Unternehmen, oder Firmen, die aus der Zentrale heraus die APs der Filialen verwalten möchten.


  1. Network Computing: WLAN-Controller auf dem Prüfstand
  2. Drei Konfigurationsmöglichkeiten
  3. Siemens Hipath Wireless Controller C2400
  4. Testverfahren

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