Nahezu alle WLAN-Manager im Test beherrschen drei grundlegend unterschiedliche Betriebsmodi: Bridge-, VLAN- und L3-Tunnel-Mode.
Beim Bridged-Mode übermittelt ein AP die Pakete eines drahtlos angebundenen Endgerätes direkt in das kabelgebundene Netzwerk – das LAN ist transparent im WLAN sichtbar. Schaltet sich der Client über die Roaming- Funktionen von einem zu einem anderen AP weiter, übernimmt dieser neue AP die Brückenfunktion.
Da die IP des Clients nun an einem ganz anderen Switch-Port im LAN ankommt, müssen die aktiven Komponenten des Netzwerkes zunächst ihre ARP-Tabellen korrigieren. Je nachdem, wie viele Switches zwischen dem WLAN-Client und dem verbundenen Server liegen, kann dieses Umschalten im schlimmsten Fall mehrere Sekunden dauern.
Das fällt bei den meisten Standard-Client-Applikationen nicht ins Gewicht. Drahtlose Voice- over-IP- oder Multimedia-Streaming-Verbindungen werden jedoch abbrechen. Der Bridge-Mode eignet sich für zeitunkritische Datenverbindungen. Er verspricht einen hohen Durchsatz, da die Datenpakete direkt vom WLAN-AP ins Netz geschaltet werden und keine Engpässe entstehen.
Der Bridged-Modus gilt jedoch als unsicher, da es keine Trennung zwischen WLAN und LAN gibt.
Für Voice-over-WLAN oder andere Streaming-Applikationen eignet sich der Tunnel-Modus. Hierbei erzeugt der Wireless-Controller ein eigenes IP-Netzwerk mit einem vom LAN abweichenden Adress-Segment.
Die APs tunneln die Pakete der WLAN-Clients verschlüsselt durch das reguläre LAN zum Controller. Dieser tritt als Router auf. Bei diesem Modus gehen alle WLAN-Pakete über den WLAN-Controller in das LAN. Das Roaming steuert somit der Controller, so dass es beim Umschalten der APs zu keinen Aussetzern im Datenverkehr kommt.
Dafür wird die Management-Appliance zum möglichen Flaschenhals der WLAN-Infrastruktur und der Administrator muss ein zusätzliches IP-Segment verwalten. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass die WLAN-Clients keinen direkten Zugriff zu LAN-Ressourcen haben.
Der VLAN-Modus weist einzelne WLAN-Netzwerke einem virtuellen Netzwerk zu. Dieses kann der WLAN-Controller oder ein anderer Router im Netzwerk mit LAN-Ressourcen verbinden. Dieser Modus ist etwas kompliziert zu verwalten, da es im LAN eine saubere VLAN-Deklaration geben muss, an die sich alle Switche halten. Dafür kann ein vollwertiger Router wie die Firmen-Firewall das Routing und Filtering des WLAN-Netzwerkes übernehmen.
Alle WLAN-Controller erlauben, die Access-Points mit mehreren logischen WLAN-Konfigurationen zu versehen. Der Verwalter kann Routing und Bridging parallel betreiben oder mehrere WLAN-Segmente mit verschiedenen VLANs deklarieren.
Quellen:
Teil 2 des Tests WLAN-Controller ist in der Print-Ausgabe 7/2008 von Network Computing erschienen. Hier die Liste der Geräte, die im ersten Teil des Test in Ausgabe 1/2008 auf geprüft wurden:
Bluesocket BSC-600
D-Link DWX-3227P
Motorola WS5100
Netgear WSF709TP
Ruckus Wireless Zone Director 1000
3Com Unified Switch