Den Switch konfiguriert der Administrator über ein Web-Interface, per SSH-Konsole oder über eine serielle Konsole. Der 3024 setzt im Auslieferungszustand eine fixe IP-Adresse ein, so dass sich die Grundkonfiguration recht einfach gestaltet.
Wer bereits andere D-Link-Geräte im Einsatz hat, erlebt auf der Text-GUI über RS232 oder SSH eine Überraschung. Die CLI-Kommandos des DWS haben nichts mit denen anderer D-Link-Geräte zu tun.
Der DWS 3024 ist kein von D-Link selbst entwickeltes oder gefertigtes Produkt. Vielmehr kauft der Hersteller OEM-Hardware zu und nutzt das Switch-OS des Fremdherstellers mit eigenen Modifikationen.
[Ergänzende Anmerkung der Redaktion vom 30. September 2008: Die Firma D-Link verweist nach Redaktionsschluss darauf hin, dass der DWS-3024 sehr wohl auf Dlink-eigener Technik basiert.
Die eigentliche Entwicklung, vor allem der Software, hat der Hersteller nach eigenen
Angaben jedoch an eine externes Unternehmen ausgelagert. Dabei sei wohl
übersehen oder vernachlässigt worden, die CLI-Sprache bestehender D-Link-Produkte zu übernehmen.
Diese Korrektur dürfte das D-Link-Product-Management etwas beruhigen. Technisch gesehen macht es leider keinen Unterschied, von wem oder aus welchen Gründen das CLI des DWS-3024 inkompatibel zum Rest des Produktportfolios implementiert wurde.]
Das Web-GUI wirkt übersichtlich und aufgeräumt – teilweise aber auch etwas überfrachtet. Etliche Optionen sind auseinandergerissen und an unerwarteten Stellen im Menübaum zu finden.
Das Menü teilt sich in die Bereiche LAN und WLAN auf. Der LAN-Tab enthält die üblich verdächtigen Optionen zum Konfigurieren der Grundeinstellungen wie IP-Adressen, Monitoring, VLANs, L3- und QoS-Settings. Einmal mehr vermisst Network Computing die Option, dem Switch selbst mehrere Management-IP-Adressen verpassen zu können, so dass der Management-Zugriff aus mehreren VLANs heraus möglich wäre.
Der WLAN-Tab enthält alle Optionen, um die APs und deren Betriebsmodus einzurichten. Zwischen der grafischen Switch-Darstellung und den Optionen verbirgt sich das »Tools«-Menü mit den groben Funktionen wie »Reset Password« oder »Flash Firmware«.
Allerdings versteckt sich an dieser Stelle auch »Save Changes«. Das ist dann doch ein recht wichtiger Menüpunkt, denn sonst gehen alle mühsam konfigurierten Optionen nach einem Switch-Reset den Bach hinunter.
Im Test geht Network Computing das Firmware-Update auf die Version 2.x zunächst falsch an. Bei D-Link darf nicht zuerst der Controller eine neue Firmware erhalten. Mit aktiver alter Firmware muss der Switch zuerst ein Update an die Access-Points senden, da diese sonst den Switch mit seinem neuen System nicht finden können.
Das EPROM des 3024 bietet genug Platz für zwei Firmware-Releases, so dass der Administrator je nach Bedarf das eine oder andere starten kann. Das WLAN-Management kennt mehrere Access-Point-Profile. Jedes Profil beherbergt mehrere logische WLAN-Konfigurationen.
Über die Profile lassen sich einzelne oder Gruppen von APs mit verschiedenen Einstellungen versehen. Innerhalb eines Profils kann der Verwalter acht SSIDs in logischen WLANs anlegen. D-Link erlaubt, 802.11a und 802.11b/g-Netze getrennt voneinander zu deklarieren. Damit sind rein rechnerisch 16 verschiedene SSIDs möglich, wenn der Verwalter Dual-Band-APs wie den DWL-8500AP einsetzt.
Die logischen WLANs erlauben unterschiedliche Betriebsmodi. Eine SSID kann also als Bridge mit WPA2-Verschlüsselung arbeiten, während eine andere tunnelt oder zu einem VLAN gehört. Ab der Firmware 2.x offeriert D-Link ein »Captive Portal«. Das zwingt Benutzer, sich in einem Web-Dialog zu authentisieren.
Weitere Gimmicks erlauben dem Administrator, die Architektur seines WLANs grafisch darzustellen. Dazu lassen sich gescannte Gebäudepläne in den Switch laden und die APs im Plan platzieren.
Auf Wunsch findet der DWS fremde APs und teilt dem Administrator deren Konfiguration mit. So lassen sich Kanalüberschneidungen mit WLANs von Nachbarunternehmen vermeiden und illegal installierte APs auffinden.
Der DWS-3024 zusammen mit den drei getesteten APs vom Typ DWL-8500AP offeriert eine solide und simple Managed-WLAN-Lösung für kleine und mittelgroße Unternehmen.
Nicht alle Konfigurationsabläufe erscheinen auf Anhieb logisch. An manchen Stellen verwirrt die Menüführung ein wenig, was besonders komplexe Setups mit mehreren Profilen, SSIDs und Captive-Portal-Setups erschwert.
D-Link stellt im Gegenzug sehr ausführliche und mit praktischen Beispielen versehene Handbücher (englisch) als PDF zum Download bereit.