Neue CPUs: Mehr Power,weniger Durst
Mit fünf neuen Phenom-II-Prozessoren hat AMD seine AM3-Plattform eingeführt. Diese besteht aus Phenom-II-CPU und DDR3-Speicher auf AM3-Mainboards. Das Prozessor- Quintett funktioniert jedoch auch mit »AM2+«-Platinen und günstigerem Speicher
Die angekündigten Multikern- Prozessoren mit drei und vier Kernen sind den bereits erhältlichen Phenom-II-Prozessoren sehr ähnlich.
Die Unterschiede zu den ersten Phenom-II-CPUs sind beim Speichercontroller auszumachen. Dieser ist mit zwei GHz etwas schneller getaktet als beim Vorgänger (1,8 GHz). Zudem können neben DDR2-1.066-Modulen auch DDR3- Speicher bis 1.333 MHz angesprochen werden. Der Takt des Hyper Transport Interface wurde ebenfalls leicht erhöht (von 1,8 auf zwei GHz). Das erhöht die theoretische Bandbreite auf 33,1 GByte pro Sekunde (vorher 31,5 GByte/s). Ein großer Pluspunkt sei laut AMD die Kompatibilität der neuen Phenoms zu »AM2+«-Mainboards, so dass Aufrüster nicht direkt die Hauptplatine und den relativ teuren DDR3-Speicher kaufen müssen, wenn sie die neuen Prozessoren einsetzen möchten. Nach einem Bios-Update sollen die neuen Prozessoren in sämtlichen »AM2+«-Platinen funktionieren. So wird ein schrittweises Upgraden und ein späterer Wechsel auf die »AM3«- Plattform ermöglicht.
Durch die Fertigung im 45nm- Prozess hat AMD die maximal abgegebene Wärmeleistung (TDP) der Prozessoren senken können. Bei allen neu vorgestellten Phenom- II-Chips liegt sie bei 95 Watt. Zudem können Phenom-II-Prozessoren die Taktfrequenz in mehreren Schritten auf 800 MHz drosseln, um Strom zu sparen – beim »Phenom« der ersten Generation waren es noch mindestens 1.250 MHz. Beide Schritte begünstigen eine erheblich geringere Stromaufnahme im Betrieb. Zudem werden durch den niedrigeren TDP schnellere Taktfrequenzen möglich.
Wer bei AMD-Prozessoren den Überblick behalten möchte, muss ab sofort noch mehr aufpassen. Mit dem unterschiedlich großen L3-Cache fließt nämlich ein weiterer Faktor in die Modellbezeichnung mit ein. Die Zahl hinter dem »X« steht für die Menge der aktiven Kerne. Die »900er-Serie« verfügt über vier Kerne und sechs MByte L3-Cache. Die »800er-Reihe « besitzt vier Kerne und vier MByte L3-Cache. Die »700er-Serie« nutzt drei Kerne, kann aber auf sechs MByte L3-Cache zugreifen. Je höher die Zahl innerhalb einer Serie ausfällt, desto höher sind die Kerne getaktet. Endet die Typenbezeichnung mit »Black Edition (BE)«, so eignet sich der Prozessor besonders gut zum Übertakten, da der Multiplikator nicht begrenzt wird.
Die »900er«-Serie birgt eine besondere Problematik, da AMD keine unterschiedliche Bezeichnung für AM3- und AM2-Phenom- II eingeführt hat. So sind die bereits seit Januar erhältlichen »Phenom- II-940« und »Phenom-II-920« nicht mit der AM3-Plattformkompatibel. Fachhändler erhalten die Prozessoren ab sofort bei zahlreichen Distributoren, darunter Api, Devil, IngramMicro oder Wave.
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