Neue Innerlichkeit statt Festungsdenken
Neue Innerlichkeit statt Festungsdenken. Festungsdenken mit immer dickeren Wällen im Außenbereich führt sicherheitsmäßig in eine Sackgasse. Vor allem die Web-Techniken sind die treibende Kraft beim Umdenken in punkto innere Sicherheit.
- Neue Innerlichkeit statt Festungsdenken
- Neue Innerlichkeit statt Festungsdenken (Fortsetzung)
Neue Innerlichkeit statt Festungsdenken
Viele Unternehmen schauen wie gebannt auf die Gefahr aus dem Internet. Aus Angst, Geschäftsdaten und -prozesse könnten durch Angriffe aus dem Internet in Gefahr geraten, werden alle Sicherheitswerkzeuge des ersten Walls immer wieder aufgerüstet. Keine leichte Aufgabe, denn hier ist eine Vielzahl von Einzelwerkzeugen im Spiel. Das Spektrum reicht von VPNs und Firewalls über Hochsicherheitszonen und Authentisierungs-Server bis hin zu diversen Filtermechanismen gegen Viren, Werbemüll und gesetz- und sittenwidrige Inhalte sowie präventiven und nicht-präventiven Einbruchssensoren.
Für Marcus Rubenschuh, Senior Manager IT-Security bei Ernst & Young, verstellt diese Angst oft den Blick für die Gefahr von Innen durch eigene Mitarbeiter. »Dem Innentäter wird häufig zu wenig Aufmerksamkeit bei der Planung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen gewidmet. Auch wird oft nicht daran gedacht, dass ein Angreifer aus dem Internet nach der Überwindung der ersten Schutzmaßnahmen in der Regel wie ein Innentäter agiert«, weiß er aus der Praxis. Ein Sammelsurium an Sicherheitswerkzeugen unterschiedlicher Hersteller erhöhe zudem die Anzahl der abzusichernden Systeme. Für jedes System seien zeitnah neue Updates und Software-Korrekturen einzuspielen. Jede Nachlässigkeit könne in der Summe zu Sicherheitsverlusten im Außenschirm führen und externe Angreifer in üblicherweise wenig geschützte interne Bereiche gelangen lassen, so der Ernst & Young-Berater.
Die Risikolage im äußeren Sicherheitswall wird durch rechtliche Vorgaben noch verschärft. »Die Hersteller von proprietären Sicherheitswerkzeugen pochen auf ihr Urheberrecht. Daraus leiten sie in der Regel die Auflage für ihre Kunden ab, potenzielle Schwachstellen nicht öffentlich machen zu dürfen«, unterstreicht Dirk Kissinger, Partner Marketing Manager bei Red Hat in München. Die Folge: Sicherheitslöcher ließen sich meist nur mit großem Zeitverzug stopfen. Mit Linux und Freier Sicherheitssoftware könnte wesentlich schneller reagiert werden, ist sich der Red-Hat-Mann sicher.