Künstliche Intelligenz an Hochschulen

Neue Möglichkeiten für Verwaltung, Lehre und Studentensupport

26. März 2025, 13:10 Uhr | Autor: Torsten Fürbringer / Redaktion: Sabine Narloch
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Künstliche Intelligenz wird auch im Hochschulbetrieb immer mehr eingesetzt. Dabei geht es nicht nur um generative KI wie ChatGPT. So eröffnet analytische KI noch weit mehr Potenziale: von der Optimierung der Verwaltungsprozesse bis hin zur Vorbeugung von Studienabbrüchen

Generative Künstliche Intelligenz (KI) wird mittlerweile in allen Bereichen der Hochschule genutzt: Im Studium können mit KI Verständnisfragen geklärt, Übersetzungen erstellt und Texte analysiert werden. Lehrende können die KI nutzen, um personalisierte Lernmaterialien zu erstellen oder administrative Aufgaben wie die Beantwortung häufig gestellter Fragen zu automatisieren. Es zeichnet sich sogar ab, dass KI in der Forschung für wissenschaftliches Arbeiten genutzt werden kann – so positioniert sich zumindest die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). In der Verwaltung unterstützt KI in Form von trainierten Chatbots, um Fragen in der Studienberatung zu beantworten oder das Ausfüllen von Dokumenten zu vereinfachen.1

Der im Sommer 2024 herausgebrachte „Blickpunkt“ des Hochschulforums Digitalisierung führt aus, dass 87 Prozent der Hochschulen sich mit dem Thema KI auseinandersetzen und unter anderem Leitlinien und konkrete Maßnahmen entwickeln, um Künstliche Intelligenz in Studium und Lehre anzuwenden. Rund 50 Prozent der Studierenden nutzen sie schon heute aktiv, etwa in der Vorbereitung für den Unterricht oder Prüfungen.  Eine zentrale Frage lautet, wie die KI bereitgestellt werden soll: Soll man einen kommerziellen Anbieter nutzen oder eine Open-Source-Variante anstreben?  

Allgemein fokussieren Hochschulen auf generative Intelligenz, also eine KI-Anwendung, die in der Lage ist, neue Inhalte zu erzeugen, anstatt bestehende Daten zu analysieren oder zu klassifizieren. Modelle wie ChatGPT werden anhand großer Datensätze trainiert und sind dann in der Lage, Texte, Bilder, Musik oder sogar Videos zu generieren. Im Gegensatz dazu wertet die analytische KI bestehende Daten aus und erkennt Muster, um darauf basierend Vorhersagen zu treffen oder Entscheidungsempfehlungen zu geben. Analytische KI bietet damit großes Potenzial für Verwaltungsaufgaben, das über den Einsatzzweck von generativer KI hinausgeht. Richtig integriert in ein bestehendes Hochschulmanagementsystem kann sie die Hochschule dabei unterstützen, sich effizienter und zukunftsfähiger aufzustellen.

Künstliche Intelligenz als Motor für Veränderung

Die Chancen, die analytische KI bietet, wird besonders deutlich in der Verwaltung und im Workflowmanagement: Prozesse können optimiert, die Effizienz gesteigert und der Campusalltag für Studierende sowie Mitarbeitende erleichtert werden. In vielen Hochschulen werden allerdings noch große Teile der administrativen Arbeit manuell und mit großem Aufwand erledigt: Bewerbungen müssen geordnet, Dokumente überprüft und verarbeitet werden. Noch immer werden beispielsweise Tausende von Bewerbungsdokumenten manuell gesichtet und gescannt – ein Prozess, der enorme Arbeitskraft bindet. Dank Technologien wie der Text- und Dokumentenerkennung ist KI nun in der Lage, diese Routinearbeiten zu übernehmen, die bisher viel Zeit in Anspruch genommen haben. Machine Learning und Mustererkennung ermöglichen es, Dokumente wie Motivationsschreiben oder Hochschulzulassungsbescheinigungen automatisch zu identifizieren und korrekt einzuordnen. Damit kann KI Prozessschritte übernehmen oder automatisieren. Das reduziert nicht nur die Fehlerquote, sondern auch den Aufwand der Mitarbeitenden, die sich fortan auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren können.

Eine KI-Anwendung kann zwar in ein Campus Management System integriert werden, muss aber nicht zwangsläufig an diese Plattform gebunden sein. In Business Process Management-Tools zum Beispiel können Workflows durch grafische Elemente in Baumstrukturen abgebildet und automatisiert werden. Vorgänge wie die Bewerbung eines Studierenden oder die Erhebung von Prüfungsdaten können so automatisch Folgeprozesse auslösen, was den Verwaltungsaufwand erheblich reduziert.

Wenn der gesamte Student Life Cycle – von der Bewerbung über die Kurswahl bis hin zur Prüfungsorganisation – digital abgebildet wird, eröffnen sich durch KI ganz neue Möglichkeiten. Das Resultat ist eine Hochschule, die effizienter arbeitet und den Studierenden zugleich eine nahtlose und benutzerfreundliche Erfahrung bietet.

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