Neuer Air-Line-Standard löst Boom aus. Der kürzlich von der Genfer ITU verabschiedete Air-Line-Standard 802.4711 a führt zu einem Wettlauf der Hersteller um die erste serienreife Produktlösung. Mittels Air-Line ist erstmals die drahtlose Stromübertragung (bis 230 V) möglich.
An eine »Revolution im Netzwerkbereich« glaubt bereits Produktmanager A. Pril vom US-Hersteller Friscolink. In Kombination mit einer leistungsfähigen WLAN-Lösung sei ein vollkommen drahtloses Büro denkbar. Die Elektrizitätsübertragung über die Air-Schnittstelle ist bislang für PC-Systeme bis 230 Volt geeignet und erfolgt mit bis zu 11 Mbit/s. »Bei höheren Stromstärken kann es manchmal noch etwas brenzlig werden« warnt S. Cherz von der Schweizer ITU-Organisation. Spätestens im kommenden Jahr soll mit 802.4711 b aber auch Starkstrom bis 380 Volt übertragen werden können. Dabei wird eine Bandbreite bis 54 Mbit/s angestrebt.
Mit 4 Com, Hewlett-Paq, Zapple und auch dem deutschen Unternehmen VAM haben bereits zahlreiche Hersteller erste Produktlösungen angekündigt. Bei den meisten Produktneuheiten muss lediglich an die USB-Schnittstelle des Rechners der so genannte Air-Bus angeschlossen werden. An der Steckdose sendet die berührungsempfindliche Übertragungseinheit Air-Ryan die Stromstöße. Da die Air-Schnittstelle ohne erhebliche Investitionen in neue Fabrikationsstätten realisiert werden kann, rechnen Insider mit einer insgesamt erfreulichen Margensituation für Reseller. Das Marktforschungsinstitut FairyTale Inc. rechnet bereits bis 2005 mit 900 Millionen verkauften Lösungen und einem gigantischen Marktvolumen bis zu 2,5 Fantastilliarden Talern.