Energieeffizienz

Nichtwohngebäude noch in den Startlöchern

15. April 2020, 11:00 Uhr | Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Smarte Lösungen bei Phoenix Contact

Einige Beispiele, wie mit intelligenten Lösungen eine nachhaltige Bewirtschaftung eines gewerblich genutzten Gebäudes ermöglicht wird, zeigt ein Neubau von Phoenix Contact. Im Jahr 2017 hat der Anbieter für Automationslösungen am Standort in Bad Pyrmont die bestehenden Produktions- und Bürobauten um ein neues Bürogebäude erweitert. Dieses ist mit einem Gebäudemanagement sowie Komponenten und Systemen aus dem eigenen Portfolio ausgestattet. Ziel war es, eine intelligente Verbindung zwischen Energieversorgung, Wärme- und Kältering sowie den Produktionsbereichen zu schaffen.

Smart Building Energieeffizienz Wetterstation
Die auf dem Dach verbaute Wetterstation erfasst alle wichtigen meteorologischen Daten.
© Phoenix Contact

So kann das Glasdach des Gebäudes je nach Wetterprognose und Sonnenstand automatisch beschattet werden. In den Besprechungsräumen und Sitzecken sind Sensoren installiert; das erlaubt eine Belegungsüberwachung. Das Facility Management hat mit diesen Daten die Möglichkeit, die Auslastung der einzelnen Räume auszuwerten. Zudem können sich die Mitarbeiter über das Gebäudemanagement anzeigen lassen, ob die Räume und Sitzecken frei sind; das erspart unnötige Wege.

Smart Building Energieeffizienz
Als Grundlage fungiert das Gebäudemanagement „Emalytics“, das die Gebäudeleittechnik mit dem aktiven Energiemanagement verbindet. Die Gebäudemanagement-Software zeigt die relevanten Daten vor Ort auf dem PC sowie auf allen Smart Devices an. Die Daten aus der Feldebene erhält das überlagerte System durch insgesamt 27 Inline-Steuerungen vom Typ „ILC 2050 BI“.
© Phoenix Contact

Nahezu alle Lüftungsanlagen in den Bad Pyrmonter Gebäuden umfassen eine Wärmerückgewinnung. Dazu wird die Außenluft eingesogen und an einen Wärmetauscher weitergeleitet, der das „Wärmerad“ vorerwärmt. Das Wärmerad überträgt die Energie zwischen der Abluft und der Zuluft. Ist es außerhalb der Gebäude kälter als drinnen, wird die Zuluft vorerwärmt. Im umgekehrten Fall wird sie entsprechend vorgekühlt. Dieses Vorgehen ermögliche es laut Phoenix Contact, dass der Energiebedarf für die Heizung und Kühlung der Zuluft sinke.

Die in Bad Pyrmont befindlichen Büro- und Produktionsgebäude werden über ein Ringkonzept mit Energie beliefert; in diesem sind sämtliche Erzeuger, Verbraucher und Speicher verschaltet. Im Wesentlichen verantworten die Blockheizkraftwerke die Energieproduktion. Sie decken rund 60 Prozent des Eigenstrombedarfs ab. Die von den Blockheizkraftwerken erzeugte Abwärme wird für Heizzwecke verwendet. Ferner lässt sich die Wärme in Kälte umwandeln, um die Gebäude zum Beispiel im Sommer auf eine angenehme Temperatur zu kühlen. Durch die Nutzung der Abwärme werden also Primärenergie und damit Energiekosten eingespart.

Smart Building Energieeffizienz
Das Blockheizkraftwerk deckt rund 60 Prozent des Eigenstrombedarfs ab, die Abwärme des Blockheizkraftwerks wird durch eine Maschine in Kälte umgewandelt.
© Phoenix Contact

Der Versorgungsring sorgt zudem für einen optimalen Einsatz der verfügbaren Energie. Fällt beispielsweise die Versorgung in einem Gebäude aus, wird es durch einen einfachen Umschaltvorgang von einem anderen Erzeuger beliefert. Die Automatisierungslösung beinhaltet zudem ein aktives Lastmanagement. Dieses stellt durch eine hinterlegte Regelstrategie sicher, dass Spitzenlasten nicht überschritten werden. Die Regelung der Blockheizkraftwerke erfolgt auf der Grundlage historischer Daten sowie aktueller Lastprognosen.


  1. Nichtwohngebäude noch in den Startlöchern
  2. Branchenspezifische Unterschiede
  3. Haupt-Energieposten: Raumwärme
  4. Hürden auf dem Weg zur Energieeffizienz
  5. Smarte Lösungen bei Phoenix Contact

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