In den ersten Firmenjahren präsentierte sich der Internetshop Norsk-IT als klassischer E-Tailer: Aufsehen erregende Preise kontrastierten mit Berichten über schlechten Service und unkonventionelles Geschäftsgebaren. Zusammen mit der E-Commerce-Branche hat sich das Unternehmen in letzter Zeit allerdings deutlich verändert.
Zum Teil beruhte der zweifelhafte Ruf, der Norsk-IT in der Vergangenheit anhaftete, auf den für Außenstehende nur schwer durchschaubaren Unternehmensstrukturen. Der Geschäftsführer des E-Tailers, Christian Böhme, bemüht sich im Gespräch mit Computer Reseller News hier für Klarheit zu sorgen. Norsk-IT sei eine Tochter der im niedersächsischen Godenau ansässigen BUG Computer Components AG, deren erklärtes Ziel es sei, in Europa zu den wichtigsten E-Commerce-Retailern zu zählen. »Deutschland ist ein besonders preissensibler Markt, deshalb fahren wir hier eine Multibrand-Strategie«, so Böhme. Während man sich mit dem Onlineshop e-bug.de vor allem an qualitätsbewusste Kunden wende und das Portal preis-kampf.com den Billigpreis-Bereich abdecke, bediene man mit Norsk-IT das dazwischen liegende mittlere Kundensegment. Chef aller drei Unternehmen ist Christian Böhme.
Der E-Tailer Norsk-IT ist für den umtriebigen Unternehmer eine echte Erfolgsstory: 2002 sei man in Deutschland an den Markt gegangen und könne inzwischen einen Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Euro, eine auf 20 Mitarbeiter angestiegene Beschäftigtenzahl sowie bisher über 400.000 Kunden vorweisen. Rund ein Viertel davon seien Stammkunden, deren Interesse zu großen Teilen auf den Aspekten Gaming und PC-Tuning läge. 20 Prozent der Kunden von Norsk-IT seien darüber hinaus Fachhändler – eine Klientel, die man mit einem kürzlich aufgelegten Fachhandelsprogramm weiter an sich binden möchte. Der E-Tailer setzt hier neben fachlicher Beratung vor allem auf die Annahme von Bestellungen bis 21 Uhr sowie die günstigen Preise. Dabei beziehe man seine Waren von den großen Distributoren, für den Endpreis sei letztlich die Masse der entscheidende Faktor, »außerdem haben wir Einkäufer, die unsere Lieferanten bis auf das Blut auspressen«, so Böhme.