Zum Inhalt springen
Schlechte Zahlen bei Nortel

Nortel Networks will erneut Stellen streichen

Um etwa 400 Millionen Dollar auf 2,3 Milliarden hat der Netzausrüster Nortel Networks die Umsatzerwartungen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres korrigiert. Die Folgen: Das kanadische Unternehmen will erneut Jobs abbauen und eine Sparte verkaufen.

Autor: Bernd Reder • 19.9.2008 • ca. 0:50 Min

Will die Metro-Ethernet-Sparte verkaufen:Nortels CEO Mike Zafirovski.

Die Betreiber von Fest- und Mobilfunknetzen, aber auch Firmen geben sich derzeit zugeknöpft, wenn es um Investitionen in neue Telekommunikationsausrüstung geht. Die Serviceprovider fechten harte Preiskämpfe aus und geben den Druck an ihre Lieferanten weiter. Und Firmenkunden halten sich mit Ausgaben wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten zurück, Stichwort weltweite Finanzkrise.

Das bekommt auch Nortel Networks zu spüren. Das Unternehmen prognostiziert für das Geschäftsjahr 2008 einen Umsatzrückgang von zwei bis vier Prozent. Im dritten Quartal verbuchte die kanadische Firma einen Umsatz von 230 Millionen US-Dollar, rund 400 Millionen weniger als erwartet.

Chief Executive Officer Mike Zafirovski will Nortel nun mit Maßnahmen wieder auf Kurs bringen, die er bereits in der Vergangenheit angewendet hat. Dazu gehört ein »Umbau« des Unternehmens, sprich Jobkürzungen.

Zudem will Nortel den Geschäftsbereich Metro-Ethernet-Networks verkaufen. Er entwickelt und verkauft Produkte für den Aufbau von Carrier-Ethernet-Netzen, darunter optische Netzwerkkomponenten für 40 GBit/s und 100 GBit/s.

Bislang hat sich offenbar kein Interessent für den Bereich gefunden. Einen zu finden, dürfte auch nicht allzu einfach sein. Denn auch andere Schwergewichte der Branche, etwa Alcatel-Lucent und Ericsson, sind derzeit dabei, sich neu aufzustellen und ihre Geschäftstätigkeit an die verschärften Marktgegebenheiten anzupassen.