Nach Ansicht von Geschäftsführer von Wedemeyer ist Notebooksbilliger.de wegen seiner Spezialisierung zum erfolgreichsten Etailer Deutschlands geworden. Dennoch plant das Unternehmen jetzt Zukäufe und eine Ausweitung des Angebots.
»Ich habe keine Lust, von Banken und Controllern abhängig zu sein«, bekundet Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer im Gespräch mit Computer Reseller News energisch. Der Geschäftsführer von Deutschlands umsatzstärksten Etailer spielt damit auf den in der Onlinehandels-Branche grassierenden Trend an, zur Absicherung des Wachstums auf den Einstieg finanzstarker Partner zu setzen. So übernahm der Medienkonzern Premiere Anfang Mai eine 65-prozentige Beteiligung an Home of Hardware, während die Etailer Cyberport und Computeruniverse bereits seit längerem zur Burda-Gruppe gehören (CRN berichtete ). »Wir wollen lieber selber zukaufen, anstatt gekauft zu werden«, erklärt von Wedemeyer dagegen selbstbewusst. Im Ziel habe man dabei IT-Bereiche, die gut laufen, aber Online noch recht schwach vertreten sind. Ebenso könne man sich die Übernahme von Systemhäusern im europäischen Ausland vorstellen. Derzeit habe Notebooksbilliger.de bereits konkrete Kaufkandidaten im Blick, wolle eine mögliche Akquisition aber noch gut prüfen.
Der für einen Etailer auf den ersten Blick recht ungewöhnliche Flirt mit der Systemhausbranche wirkt wesentlich plausibler, betrachtet man die Firmengeschichte von Notebooksbilliger.de: Mit einer amtsgerichtlichen Sondergenehmigung gründete der damals erst 17-jährige Arnd von Wedemeyer 1989 die C&P Network Consulting GmbH. Von der Softwareschmiede entwickelte sich das Start Up schnell zum Systemhaus, dessen Onlineshop für Endkunden – Notebooksbilliger.de – heute der erfolgreichste Unternehmensbereich ist. 132,5 Millionen Euro konnte C&P im vergangenen Jahr umsetzen, rund 80 Prozent davon über seinen Onlineshop. Genauso viel Wert wie auf unternehmerische Dynamik legt von Wedemeyer auf solides Wirtschaften: »Ob Einkauf oder Vertrieb – für alle Mitarbeiter ist bei uns der Ertrag die entscheidende Kennziffer«. Nur so sei es möglich, den Kunden die bereits mit dem Unternehmensnamen signalisierten günstigen Preise zu bieten und dennoch eine vernünftige Marge zu erzielen. Zweiter Trumpf ist die Menge der umgeschlagenen Waren: So verkaufte Notebooksbilliger.de im vergangenen Jahr mehr als 130.000 Laptops – eine Zahl, die bei Verhandlungen mit Herstellern und Distributoren für das nötige Gewicht sorgt.