Novell hält am Platespin-Brand fest
Durch die Übernahme von Novell ist Software-Anbieter Platespin künftig auch in Deutschland mit Niederlassungen vertreten. Allerdings wird das Unternehmen seine Rechenzentrums-Software unter eigenem Brand anbieten. Auch die Vertriebskanäle bleiben getrennt. Seinem Bekenntnis zum Channel verleiht der Hersteller jetzt mit höheren Händler-Rabatten Ausdruck
Anfang des Jahres hat Software- Hersteller Novell den Experten für Automations-Software Platespin für rund 205 Millionen USDollar gekauft. Die Übernahme hatte vor allem strategische Gründe: Platespin ist mit den Software-Lösungen »Power Convert « und »Power Recon« stark im Rechenzentrums-Umfeld vertreten, wo die Software zur Verwaltung von Workloads genutzt wird. Mit dem Zukauf will Novell das eigene Portfolio im Rechenzentrums- Umfeld aufrüsten und in diesem Markt zu einem der führenden Anbieter aufsteigen.
Dennoch gehört es vorerst nicht zu Novells Akquisitionsstrategie, sich den Platespin-Brand einzuverleiben und die Produkte künftig unter dem Novell-Label zu vertreiben. »Es ist schwer zu sagen, was in fünf Jahren sein wird, aber erstmal behalten wir unseren Markennamen«, erklärt Stephen Pollack, Gründer und CEO von Platespin, im Gespräch mit Computer Reseller News. Durch den Kauf kann Platespin jetzt vollständig auf die globale Novell-Infrastruktur zurückgreifen. Für Deutschland bedeutet das vor allem: Endlich eine deutsche Filialen. Ab sofort kann das Unternehmen die Büroräume von Novell – in Deutschland mit fünf Niederlassungen vertreten – mitbenutzen. »Für die Kundenkontakte sind eigene Räumlichkeiten sehr wichtig«, sagt Lothar Esser, Regional Director Central & Eastren Europe von Platespin. Der wichtigste Kunde für den Anbieter ist in Deutschland der Channel. Hier zu Lande geht das Unternehmen fast ausschließlich über Reseller in den Markt. Die Channel-Organisationen und Partnerprogramme der beiden Unternehmen werden zunächst getrennt voneinander weiter existieren.
Platespin-Chef Pollack schließt aber nicht aus, dass es in zwei bis drei Jahren zu einer Zusammenführung kommen wird. Momentan ist der Hersteller damit beschäftigt, am bereits vorhandenen Partnerprogramm zu feilen. Künftig bekommen Platin-Partner einen Rabatt von 20 Prozent auf die Platespin- Lösungen anstatt dem bisherigen Nachlass von 15 Prozent. Die Projekt- Registrierungsrabatte hebt der Anbieter für alle zertifizierten Partner von acht auf 15 Prozent an. Offensichtlich schielt das Unternehmen verstärkt auf Platin- Partner, denn von den 40 deutschen Resellern, verfügen lediglich drei über den Platin-Status. Zudem setzt der Software-Spezialist jetzt ein eigenes Partnerprogramm für die neue SMB-Appliance »Forge« auf. Für den Start in den Markt bekommen Händler bis zum 31. Dezember für jede verkaufte Forge 3.000 Dollar Marketing- Unterstützung und für jede einzelne veräußerte Forge 1.000 Dollar als Incentive. Die Endkunden erhalten einen Rabatt von zehn Prozent auf den Listenpreis der Appliance.
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