Kooperationspartner von Cyberport

Österreichischer Elektrohändler Niedermeyer insolvent

3. April 2013, 16:47 Uhr | Peter Tischer
Die Wiener Traditionskette Niedermeyer ist insolvent (Bild: Niedermeyer)

Der österreichische Elektronikfachhändler »Niedermeyer« ist insolvent. Damit verliert Cyberport seinen Kooperationspartner für Österreich.

Der traditionsreiche Elektrofachhändler »Niedermeyer« hat Insolvenz angemeldet. Über die Hälfte der momentan noch 98 Filialen in ganz Österreich soll im Zuge der Insolvenz noch im April geschlossen werden. Allein in Wien trifft es 14 von aktuell 30 bestehenden Standorten. Insgesamt verlieren 279 der insgesamt 580 Angestellten ihre Jobs. Der Ausverkauf soll laut Niedermeyer-Sprecher Christian Rothmüller schon am Donnerstag beginnen, letzter Verkaufstag für die betreffenden Filialen ist der kommende Samstag. Insgesamt stehen in der Unternehmensbilanz laut ORF Verbindlichkeiten im Wert von 35 Millionen Euro. Laut Niedermeyer sind für die angespannte finanzielle Situation vor allem konjunkturbedingte Umsatzrückgänge sowie die stärker gewordene Konkurrenz durch Etailer. Vor allem ein deutscher Etailer dürfte allerdings nicht glücklich über die Insolvenz sein. Cyberport kooperiert seit Ende 2011 mit Niedermeyer und nutzt die Filialen der Wiener Elektrokette als Abholstandorte für beim Etailer bestellte Produkte. Cyberport konnte so das Filialnetz von Niedermeyer nutzen, Niedermeyer selbst dagegen sein Produktportfolio erweitern.

Die nicht von der Insolvenz betroffenen Filialen sollen nach dem Vorbild der Retail-Stores von Apple und Samsung umgebaut werden. Kunden sollten die Produkte vor Ort ausprobieren und erleben können, so das Unternehmen. Das nötige Geld für die Sanierung soll von Investoren kommen, diesbezüglich liefen schon Gespräche mit Interessenten, so Niedermeyer gegenüber dem ORF. Eine Kombination aus Online-Bestellung und Selbstabholung in einer Filiale soll als Grundlage für den neuen Filial-Ansatz dienen. Im vergangenen Geschäftsjahr ist der Umsatz laut Unternehmen von knapp 111 Millionen Euro im Jahr 2010/11 auf nur noch 105 Millionen Jahr gefallen. In den noch vorhandenen Passiva in Höhe von 28,8 Millionen Euro seien die Kosten für die Filialschließungen bereits enthalten, so der Kreditschutzverband (KSV). Auch das noch nicht ausgezahlte Märzgehalt für die Mitarbeiter soll noch ausbezahlt werden, Geld hierfür sei im Insolvenzfonds vorhanden, so Insolvenzfonds-Chef Wolfgang Pfabian gegenüber der Online-Ausgabe des Standard.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu cyberport.de GmbH

Matchmaker+