Open Source mit Differenzierung

15. November 2007, 13:05 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Verbreitete OSS-Produkte

Die End-User-Akzeptanz für OSS ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Open-Source-Alternativen zu kommerzieller Software nehmen rapide zu. Generell kann man sagen, dass der Reifegrad von OSS im IT-Infrastrukturbereich wesentlich höher ist als bei Enterprise Applications. Die Akzeptanz von Linux als ausgereiftem Betriebssystem hat sich erheblich auf den Markt der Server-Betriebssysteme ausgewirkt: Linux ist zum schärfsten Konkurrenten von Windows aufgestiegen. Die hohe Akzeptanz von Eclipse als Entwicklungsumgebung hat den Markt von Entwicklungswerkzeugen wesentlich beeinflusst und wird in den kommenden Jahren seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Nahezu alle Finanzdienstleister auf dem deutschen Bankenmarkt benutzen für ihre J2EE-Entwicklungen Eclipse und die Open-Source-Testsuite JUnit sowie das Buildtool ANT (im Einsatz zum Beispiel bei der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank und der Comdirect Bank). Im Bereich Middleware liegen mit JBoss Application Server und Apache Web Server ausgereifte OSS-Alternativen vor. Der JBoss Application Server hat sich in den letzten Jahren auch als stabile und performante Produktionsplattform für unternehmenskritische Anwendungen etabliert. Viele Unternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleister und Automobilbau bestätigen diesen Trend. Die Hanse Merkur Versicherungsgruppe setzt beispielsweise bei ihren neuen Portalaktivitäten konsequent auf Open-Source-Komponenten wie myEclipse, Maven, JBoss AS, Liferay Portal. Die auf Konsumentenkredite spezialisierte Norisbank beispielsweise verwendet bei ihren Online-Systemen den JBoss Application Server. Auch im Bereich IT-Architektur und Entwicklung spielt OSS eine ernstzunehmende Rolle. Eine führende deutsche Online-Bank arbeitet in diesem Bereich mit Open Source Frameworks (Spring und Hibernate), die die Umsetzung von fachlichen Use Cases erheblich vereinfacht und damit wesentlich kostengünstiger macht – ein gewichtiges Argument für viele Entscheidungsträger in IT-Organisationen, die mit sinkenden Budgets konfrontiert sind. Anders sieht es bei der betriebswirtschaftlichen Anwendungssoftware aus. In diesem Marktsegment ist OSS noch in einem embryonalen Zustand. Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), Supply Chain Management (SCM) und auch Project Portfolio Management (PPM) sind fest in kommerzieller Hand und werden es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben. Etliche OSS-Alternativen gibt es zwar mittlerweile namentlich im CRM-Umfeld, aber sie haben anscheinend noch keinen akzeptablen Reifegrad erreicht.


  1. Open Source mit Differenzierung
  2. Service und Support im Fokus
  3. Optimierter Einsatz von OSS
  4. Verbreitete OSS-Produkte
  5. Gemischte Lösungen

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