Open Text setzt weiter auf Großkunden. Open Text hat auf seiner Veranstaltung »Linkup Europe 2004« die Forschritte bei der Integration der zugekauften Software-Firmen deutlich gemacht. Eine kombinierte Content-Management-Lösung liegt bereits vor.
Open Text sieht die eigene Zukunft sehr optimistisch: »Der IT-Fokus wird sich von ERP zu ECM verlagern«, hofft CEO Tom Jenkins. Er erwartet in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von etwa 20 Prozent und auch für die nächsten fünf Jahre Zuwächse in ähnlicher Größenordnung.
Die Analysten von Ovum stützen den Optimismus von Jenkins: Laut einer diese Woche veröffentlichten Marktstudie hat der ECM-Markt derzeit ein Volumen nach Lizenzumsätzen von 1,54 Milliarden Dollar, Open Text sei im Moment einer der stärksten Spieler auf dem Platz mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven.
Das sehen auch Kunden und Partner so. Jedenfalls konnten die Kanadier auf der »Linkup« mit 1.500 Teilnehmern dreimal so viel Besucher begrüßen wie im Vorjahr.
Durch die Käufe von Ixos, Gauss und SER DOMEA ist Open Text nun der größte unabhängige Anbieter von Enterprise Content Management (ECM).
Dadurch sind die Kanadier nun in Deutschland und der Schweiz an einer Vielzahl von Standorten vertreten und das soll auch so bleiben: »Wir werden nur die Geschäftsstelle in München schließen und nach Grasbrunn umziehen sowie einige doppelt besetzte Vertriebsbüros in verschiedenen Städten zusammenlegen, die Entwicklungsstandorte bleiben alle erhalten«, erklärt Jörg Limberg, Geschäftsführer der Open Text GmbH. Das entspricht laut Tom Jenkins der längerfristigen Strategie der Kanadier: »Auch in Nordamerika haben wir viele verteilte Standorte, tatsächlich ist München nun unser größter Entwicklungsstandort.«
Überhaupt können die Mitarbeiter aufatmen: Nachdem zu Jahresbeginn ein großer Teil der Beschäftigten gehen musste, sind nun keine weiteren Entlassungen mehr geplant.
Mit Partnern arbeiten die Kanadier nach wie vor sporadisch zusammen. Open Text will diesen künftig einheitliche Ansprechpartner für das komplette Produktportfolio bieten. Der Fokus der Vertriebsstrategie liegt in nächster Zeit in erster Linie bei Großkunden: »Kleinere Kunden können mit dem Thema ECM nicht viel anfangen. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis sich das ändert«, bedauert Jenkins. Daher wollen die Kanadier in nächster Zeit die Zahl ihrer Partner nicht erhöhen. Die existierenden Partner sollen aber gehalten werden.
Auch einige Hersteller-Partner sehen in dieser Entwicklung positive Aspekte: »Wir haben im vergangenen Jahr eine Kooperation mit Ixos abgeschlossen und sehen seit der Übernahme durch Open Text noch bessere Perspektiven für gemeinsame Geschäfte«, betont Michael Vogt, Senior Architect bei Storagetek.
Im Storage-Bereich setzt Open Text zudem stark auf die OEM-Partnerschaft mit Hitachi. Jenkins schließt aber auch eine Zusammenarbeit mit EMC, seit deren Übernahme von Documentum direkter Konkurrent, nicht aus.
Auf der Produktfront können die Kanadier nun eine integrierte Web-Content-Management-Lösung präsentieren, die schon in diesem Monat ausgeliefert werden soll. Der Livelink Content Management Server enthält Elemente von Obtree, Gauss und Open Text. Im Herbst 2004 sollen weitere integrierte Produkte folgen.
Spezielle Hoffnungen hat Jenkins für das DOMEA-Portfolio: »Obwohl die Produkte in erster Linie für deutschsprachige Behörden ausgelegt sind, registrieren wir großes Interesse auch in London und Paris.«
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